(Solid State) Bands wie SILENT PLANET, Fit For A King, The Overseer und Wolves At The Gate bringen gegenwärtig in das fast ausgestorbene, christlich geprägte Indie-Lable Solid State Records neuen Metalcore-/Post-Hardcorewind hinein und verhelfen diesem zu Aufschwung. Alle Bands brachten dieses Jahr höchst interessante und hervorragende Alben heraus. Somit kann man an diesem Punkt auch sofort die Spannung herausnehmen. Nach den beiden EP's "Come Wind, Come Weather" und "lastsleep (1944-1946)" steht nun das Debutalbum "The Night God Slept" vor der Tür...und die neue Scheibe ist einfach nur gewaltig. Gründe gibt es genug: Angefangen mit 'The Well' und dessen atmosphärischem Mittelpart mit anschließend zerstörendem Breakdown wird ein Start geschaffen, der kaum hätte besser sein können. 'XX (City Grave)' verfolgt weitergehend mit geiler Leadgitarrenline und ähnlich ergreifender Atmosphäre eine solide Fortsetzung. Der Track geht in das sehr bedrohlich wirkende Interlude 'I Drowned in the Desert' über. Folgend nutzen die Jungs mit 'Native Blood' einen ersten wahren Refrain, wobei der Gesang etwas nervig daherkommt. Dieser prägt den Sound des Albums zum Glück jedoch nicht. Auch hier sind die atmosphärischen und sanften Klänge wieder präsent. 'Tiny Hands (Au Revoir)', das durch beginnende weiche Gitarrensounds, zerberstende und vielfältige Screams und ein ausdrucksstarkes Outro gekennzeichnet ist, war bereits auf der letzten EP vertreten. In 'firstwake', welches eine anfänglich sirenenartige Hintergrundmelodie besitzt, klingt der Part von Joel Quartuccio, Leadsänger von Being As An Ocean, tatsächlich etwas nach der eigentlichen Band. Mit 'Darkstrand (Hibakusha)' folgt ein gewaltiger Kracher mit komplexer Gitarrenline im Intro und eher gescreamten Cleans, die deshalb weniger gezwungen und nervig rüberkommen. Ein weiteres Feature gibt es bei 'First Mother (Lilith)' in Person von Rory Rodriguez von Dayseeker. Der Track klingt teilweise auch nach ihnen und entwickelt dadurch eine faszinierende Eigenart. Das zweite Interlude 'To Thirst for the Sea' erstreckt sich weiterführend in den dritten Song der EP 'Wasteland', dessen Klavierintro und überwältigende Breakdowns ein wahres Erlebnis darstellen und die Band auf Weltniveau heben. 'Depths II' ist als Closer leider ohne große Höhepunkte etwas enttäuschend.   SILENTPLANET-by Alec DibellDennoch besitzt "The Night God Slept" einzigartige Substanz. Die Screams und Shouts gehören anlehnend an zum Beispiel Underoath zur Zeit zu den besten in dem Genre. Die Breakdowns sind keineswegs generisch und fernerhin wohldurchdacht. Die Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch das komplette Release zieht, verleiht ihm sogleich einen außergewöhnlichen Flair. Lyrisch sehr religiös geprägt, zugleich aber mit vielen Zitaten bestückt, sind die Worte interessant verpackt. Trotz lediglich sechs neuer Songs und produktionstechnisch etwas zu laut geratenen Drums gehört dieses Meisterwerk insgesamt aber ohne Frage zu den Top-Releases dieses Jahr. Man kann nur hoffen, dass SILENT PLANET in Folge dessen ihren Weg gehen und Fans des Metalcores den bewundernswerten Stil der Band zu lieben lernen. Album-VÖ: 10.11.2014 (Photo by Alec Dibell)