(Violent Creek / Soulfood Music)
„The soldiers of the thrash command, we bang our heads until the end“! Punkt. Ich könnte das Review hier jetzt auch beenden. Ist alles gesagt, was gesagt werden muss. Die Platte muss gut sein. Man könnte aufzählen, was die Platte alles NICHT ist, das dauert aber zu lange. Andersrum gehts schneller:
80's Thrash Metal! Völlig ohne Schnörkel hauen
TRAITOR einen musikalischen Anachronismus nach dem anderen raus. Dabei zitiert man so unverfroren die eigenen Idole, dass man nur von einer Huldigung sprechen kann. Retro-Thrash, voll auf den Punkt gebracht. Die vier
Balinger ackern sich durch die Songs von
"Thrash Command" als gäbe es kein Morgen - aber vor allem auch so, als hätte es zwischen 1985 und 2015 keine musikalische Entwicklung gegeben. Wenn ich also
Exodus sage, dann meine ich
"Bonded by Blood", Kreator sind
"Endless Pain", Metallica "Kill´em All" und so weiter. Getreu dem Motto: „Alles nach dem Debüt war Mist“. Dabei ist es total klar, dass hier niemand das Rad neu erfinden will, sondern es nur darum geht, ein wenig "Good friendly violent fun" zu haben. Die Platte bietet all das, was man erwartet, wenn man die Klischee-Kiste des 80's Metal aufmacht und nicht die Poser-Seite meint. Viel Speed, schneidende Riffs, Mid-Tempo Parts, die einem beim Bangen den Kopf abschrauben, dazu noch eine Prise Gangshouts.

Manchmal bedient man sich dann doch ein wenig zu sehr bei den Originalen. Bei '
Spiritual Warfare' klingt nicht nur der Songtitel, als hätte man
Tom Araya die Notizzettel aus dem Proberaum geklaut. Das Intro zum Song ist so dermaßen 1:1
Slayer, dass ich nur deshalb versöhnt wurde, weil der Rest zu 100% nach
Exodus klingt. (!!!) Die Produktion ist gelungen und passt perfekt zum Sound, leider klingt mir das Schlagzeug ein wenig zu unnatürlich programmiert. Vermutlich ist es das nicht, aber es fehlt wirklich einiges an Lebendigkeit. Zu Erwähnen wäre auch, dass bei
TRAITOR der Shouter hinterm Schlagzeug sitzt. Das gibt es im Thrash-Bereich wirklich nicht häufig.
Also, für alle
Kreator, Sodom, Exciter, Exodus, Metallica, Slayer und so weiter - Fans: reinhören! Es sei noch erwähnt, dass
"Thrash Command" bereits 2013 in Eigenregie veröffentlich wurde und auf der neuen Version auf
Violent Creek Records durch eine Live-DVD aufgewertet wurde.
Album-VÖ: 13.03.2015
(Photo courtesy of Violent Creek)