(Svart Records) Knapp 30 Sekunden hat der geneigte Hörer, im leisen Knacksen der Glut und dezenten Drones zu schwelgen, bevor dann der Koloss namens MORBID EVILS sein hässliches Haupt erhebt. Erst 2014 gegründet, ist "In Hate With The Burning World" das Debütalbum des Finnen-Vierers, der offensichtlich eine Vorliebe für tonnenschwere Rythmen und armdicke Gitarrensaiten hat. Der Opener 'Cruel' schleppt sich mit wie Lava voran. Langsam aber stetig, die Riffs und der Groove rollen und walzen einfach alles nieder. Virtousität ist hier Fehlanzeige, es geht um maximale Gewalt in musikalischer Form. Damit es nicht zu monoton wird, streut man zur Mitte des Songs mal eine kleine Ruhepause ein. 'Crippled' legt in Sachen Heaviness fast noch eine Schippe drauf. Runtergestimmt bis auf Anschlag, dafür mit Trem-Picking-Riffs und etwas variablerem Gesang und ein paar hübsch morbiden Harmonien da und dort. 'In Hate' hämmert mit seinem fast maschinellen Rhythmus einfach stumpf auf den Hörer ein. Wie eine riesige Stanzpresse, unnachgiebig und unerbittlich. 'South Of Hell' sticht mit seinem Down- oder EyeHateGod-inspiriertem Southern Rock-Riffing etwas aus dem schwarzen Teerbottich heraus, killt aber dank Dampfwalzen-Stakkatos nicht minder gründlich. 'Pollute' könnte ein alter Bolt Thrower Song auf 25% Abspielgeschwindigkeit sein. MorbidEvils-150305-courtesyofsvartrecords Beim abschließenden 'Burning World' gehen MORBID EVILS noch einmal richtig in die Eisen. Ein Lehrstück in Sachen "Wie kreire ich den Sountrack zum Weltuntergang?". Irre intensiv und schwarz wie das ewige Nichts. MORBID EVILS holen wirklich das Maximum aus den eingeschränkten Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen. Einfach, fast schon primitive Strukturen, Riffs und Grooves … aber mit maximaler Durschlagskraft. Einen Song als Beispiel herauszupicken, ist nahezu unmöglich, das Album funktioniert als Gesamtwerk und nicht als Aneinanderreihung von Songs. Wirklich originell ist das natürlich nicht. Conan beispielsweise beackern nahezu das gleiche Terrain. Fans der Briten oder auch Winter’s "Into Darkness" sollten "In Hate With The Burning World" dringend antesten. Album-VÖ: 06.03.2015 (Photo courtesy of Svart Records)