(Side One Dummy/ Cargo Records) Kurzes Intro, dann setzt die Gitarre ein und mit dem zurückgenommenen Gesang bei 'State Line To State Line' beginnt das zweite Studioalbum "Already Dead" des Quartetts namens TIMESHARES aus Suffern/New York. Wo der erste Song noch an schwungvolle The Hold Steady denken lässt, wird beim übergangslosen Anfang zu 'Tail Light' eine emotionsgeschwängerte und eigenständige Version von typisch zu nennenden Americana-Indie-PunkRock angeboten, die es so oder ähnlich zwar schon zuhauf gibt, aber immer wieder begeistern kann. Relativ schnell wird klar, dass mit "Already Dead" keine Innovationspreise zu gewinnen sind, aber die Kurzweiligkeit und der Abwechslungsreichtum der von TIMESHARES offensiv zur Schau gestellt wird, kann alle vollbärtigen, Holzfällerhemden-tragenden, ins Beuteschema passenden Menschen sofort dort abholen, wo sie von Nothington oder Red City Radio ausgesetzt worden sind. Ob nun ein leichter Country-Einschlag wie bei 'Same Day, Different Week', die toll eingesetzten Backgroundchöre in 'Heavy Hangs' oder dem Hit des Albums 'Spend The Night', der mit einem famosen Chorus punkten kann. Alles Songs sind von wuchtiger Präsenz und bei näherer Betrachtung auch ziemlich kreativ in ihrer Herangehensweise. Nur leider bleibt nichts hängen, selbst beim x-ten Hören läuft das Album gut rein, aber trotz gutem Willen und viel Lust auf kratzige Stimme in Verbindung mit melodieverliebten Gitarrengeschrammel mit Punkedge, gelingt es "Already Dead" nicht, sich tiefer in die Ohrmuschel einzugraben. Gerade im Mittelteil gelingt es TIMESHARES nicht, die Spannung aufrechtzuerhalten, da die dort aufeinanderfolgenden Songs namens '(Corner Of) Park And Park' und 'The New Incisions' relativ inspirationslos vor sich hinplätschern und den Zuhörer drohen zu verlieren. 10 Songs beinhaltet "Already Dead" und genau die Hälfte der Tracks reissen einen mit, lässt dich das Whiskeyglas heben, um deinen Freunden zuzuprosten, die schon mit dem Finger in der Luft über die Tanzfläche toben. Allerdings bremsen dich die anderen Kompositionen aus, du hältst dich weiterhin an deinem Glas oder Flasche fest und trinkst dir das Gesamtwerk schön, denn du möchtest es schließlich nicht langweilig finden, weil TIMESHARES sympathische Jungs sind und dich live immer überzeugt haben. Timeshares band Nur schade, dass sie den Elan, den sie auf der Bühne verbreiten, auf Platte nicht transportieren können. Beileibe kein schlechtes Album und für den kleinen Gainesville/No Idea-Snack zwischendurch unbedingt zu empfehlen, aber satt macht das Ganze nicht. Vielleicht wächst "Already Dead" mit der Zeit und ich lasse mich gerne eines Besseren belehren....momentaner Stand der Dinge: 3,5 Blitze. Album-VÖ: 01.05.2015 (Photo courtesy of Side One Dummy)