(FDA Rekotz/Soulfood)
Im Deutschen Death-Metal-Underground rumort es derzeit ja gewaltig.
Chapel Of Disease und jüngst
Sulphur Aeon hauen Alben raus, die schon jetzt Klassiker-Status haben. Es brodelt.
Und auch
DISCREATION, bereits seit 2001 unterwegs, mischen fleissig mit.
"Procreation Of The Wretched" ist schon die vierte Langrille der Band. Experimente zur Stilbildung sollten also bereits der Vergangenheit angehören.
Der Opener
'Planetary Punishment' blastet gleich ordentlich los, zeigt dann aber schnell auch die Vielschichtigkeit im
DISCREATION-Sound. Brutales Gebretter, markiger Groove und epische Melodiebögen, verbunden durch stets nachvollziehbares Songwriting. Was aber nicht heißen soll, dass es langweilig wird. Im folgenden
'Descending To Abyssic Darkness' gibt es sicke Harmonien im Midtempo-Rhythmus,
'Megacorpse' geht wieder eher in Richtung Highspeed-Geballer mit leichter Ami-Schlagseite.
Der Versuch,
DISCREATION auf eine bestimmte Stilrichtung des Genres reduzieren zu wollen greift also ins Leere. Vielmehr wirft der Fünfer Elemente aus allen Ecken des Genres in den Schmelztiegel und gießt daraus 10 schwergewichtige Brutalo-Brocken. Der Titeltrack z.B. walzt mit gehöriger Thrash-Kante durch die Pampa,
'To Cosmic Shores' glänzt mit epischen Melodien nordischer Prägung. Trotzdem erscheint
"Procreation Of The Wretched" nicht als musikalischer Flickenteppich. Es ist eben eine bereits routinierte Band am Werk.
Für die fette, transparente, aber trotzdem nicht klinisch klingende Produktion zeichnet
Thilo Krieger verantwortlich. Das schmucke Artwork stammt von
Juanjo Castellano.

Also: fetter Sound, gute Riffs, sehr gute Vocal-Performance von Grunzer
Kai Müller-Lenz. Das es trotzdem "nur" 4,5 Blitze sind liegt daran, dass bei aller stilistischer Vielseitigkeit und technischer Versierheit leider der Funke nicht so 100% überspringen wollte. Death-Metal-Fans sollten die Scheibe aber auf jeden Fall anchecken.
Album-VÖ: 22.05.2015
(Photo courtesy of FDA Rekotz)