(Impericon Records) BEING AS AN OCEAN polarisieren seit ihrer Gründung und ihres Aufstrebens in hohem Maße. Man weiß nicht so recht, ob die Kalifornier tatsächlich Facebook-Likes oder Twitter-Follower gekauft haben. Fakt ist aber, dass Frontmann Joel Quartuccio eine der nettesten Persönlichkeiten ist, die ich bisher in meiner kurzen Konzertgeschichte kennenlernen durfte. Sich dann bei allen anderen Bands auf der Tour mit ins Publikum zu stellen oder zumindest vom Stage-Rand aus zuzuschauen, ist keine Masche, sondern der vollste Respekt gegenüber der Kunst der Interpreten, die BEING AS AN OCEAN tagtäglich begleiten. Und neben all dem entscheidet im Endeffekt sowieso die Musik. Und die ist mit dem neuen selbstbetitelten Album diesmal atemberaubend on point... ...denn die Band hat es diesmal verwirklicht, einen perfekt abgestimmten Grad zwischen Härte und Eingängigkeit zu schaffen. So muss man bei 'Sleeping Sicarii' zu Beginn erst einmal weit die Augen aufreissen. Insgesamt trägt aber besonders die stets präsente bedrückende und dunkle Stimmung, wie noch nie zuvor, zur angesprochenen Härte bei. Die Eindringlichkeit entsteht dabei vielmehr durch die einzeln perfekt aufeinander abgestimmten Instrumente und den dualen Gesang, weniger durch poppige Hooks, obwohl es davon auch welche auf die Platte geschafft haben. Dieser Mix aus Dunkelheit und Catchiness macht BEING AS AN OCEAN diesmal einzigartig. Auch winzige Elektrospielerein wie in 'Judas, Our Brother' oder leichte Stimmverzerrungen wie in 'Ain't Nobody Perfect' geben den Songs diese klitzekleinen Boni, die BEING AS AN OCEAN vom Rest der gegenwärtigen Melodic Hardcore und Post-Hardcore-Sparte abheben. Und es sind nur die Kleinigkeiten, die die Songs besonders machen. Insgesamt ist das Album sehr konsistent. 'Forgetting Is Forgiving The I' ist dabei das Herzstück der Platte, wobei sich besonders am Ende die dualen Vocals während "We play the victim" unter die Hautschichten graben. Ähnlich wird es den meisten auch bei 'The Zealot's Blindfold' ergehen. Minimale Ausreißer gibt es leider auf jeder Platte: 'Saint Peter' erinnert dabei am ehesten an die Vorgänger-LP. Ähnlich ist es mit 'To The Stage', das den schlechtesten Song stellt, ohne wirklich schwach zu sein. Man hätte von deren Sorte mehr erwarten können... BEINGASANOCEAN-courtesy of Impericon Records...und vor allem annehmen können, dass das Album überstürzt klingen wird. Vielmehr ist es jedoch nur die logische und erwachsenere Weiterentwicklung des Vorgängers "How We Both Wondrously Perish", welches wohl nur als Zwischenschritt und Vorbereitung galt. Mit dem Self Titled katapultieren sich die Jungs jedenfalls tief in die Herzen der bestehenden Fanbase. Genauso haben die lyrischen Aspekte Bestand. Die religiös geprägten Texte kreisen immer noch um das gleiche Hauptthema: "In the end, it's love that wins". Sehr schön, sehe ich aus so! Album-VÖ: 03.07.2015 (Photo by Mo Lux Imago Photographie / courtesy of Impericon Records)