(Kung Fu Records/ H'ART) VERSUS THE WORLD sind jetzt auch schon seit zehn Jahren am Stizzle. Als ich mich am 17.04.2006 zu einem Konzert von No Use For A Name und The Lawrence Arms in Hannover aufmachte, war der Plan mich bei der mir unbekannten Vorband VERSUS THE WORLD zu betrinken, um locker geschmeidig zu Tony Sly's Hymnen steil zu gehen. Mein erster verdutzter Blick ließ nicht lange auf sich warten, als ich den Namen VERSUS THE WORLD auf dem Tourplakat mit dem Namen The Ataris in Verbindung gebracht sah. Und nachdem sie ihren halbstündigen Slot vollendet hatten, hatte ich vergessen in Alkohol zu investieren, weil ich den Merchstand der Jungs aus Santa Barbara, CA gefühlt leergekauft hatte. Nun erscheint also nach 10 Jahren das dritte Studioalbum. VERSUS THE WORLD können sich werbetechnisch weiterhin damit rühmen, aus Ex-Mitgliedern von z.B. The Ataris oder Lagwagon zu bestehen, haben bei "Homesick/Roadsick" eine fette Produktion spendiert bekommen und konnten Dave Hause für einen kurzen Gastauftritt beim Opener 'The Santa Margarita' motivieren. Und eben dieser Einstiegssong steht für den Rest des Albums Pate, da hier sehr angenehm fluffiger straight-forward PunkRock vorgetragen wird, der mit der ein oder anderen Kante Richtung MelodyCore oder EmoCore die gelungene Performance abrundet und "Homesick/Roadsick" zu einem perfekten Begleiter im heissen Sommer macht (welcher hoffentlich bald folgt). Bei 'Black Ocean' gibt's die genannten EmoCore Einflüsse, die auch Taking Back Sunday oder poppigen Senses Fail gut zu Gesicht stehen würden. Die Erinnerung an den ehemaligen Hauptarbeitgeber The Ataris zu "End Is Forever" Zeiten wird ebenfalls hochgehalten, so dass sich bei 'A Brooklyn Rooftop' oder 'Sight Fore Sore Eyes' fast schon nostalgische Gefühle Bann brechen. Auch das Titelstück überzeugt mit einem warmen Sound im PunkRock-Gitarrengewand. Hier gibt es gar nix zu mäkeln, erst recht nicht, wenn mit 'Bullet Train'  No Use For A Name Gedächtnisriffs ausgepackt werden und die Geschwindigkeit druckvoll angezogen wird. Hier passt alles zusammen, jeder Track für sich ist eine kleine Perle, die zwar im Ozean der Veröffentlichungsflut von ähnlich gelagerten Bands erst gefunden werden muss - wenn der Schatz aber entdeckt ist, hält man etwas Wertvolles in den Händen, welches auch Jahre überdauern kann und immer schön anzuhören ist. Versus The WorldEs wird keinem bestimmten Trend gefolgt, sondern sich auf das fokussiert, was man am besten kann: schnörkellose, emotional angehauchte PunkRock Songs, die mit zupackenden Melodien und einem ordentlichen Arschtritt überzeugen und Spaß machen. "Homesick/Roadsick" bekommt 4 Blitze, da die viel beschworene Innovation zwar gen Null tendiert, aber die Frische und Authenzität von VERSUS THE WORLD in diesem Falle eindeutig wichtiger ist. Ein Album, welches dir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Sind demnächst übrigens mit Strung Out auf Tour - hin da! Album-VÖ: 26.06.2015 (Photo courtesy of Kung Fu Records)