(Fearless Records)
Die Metalcore-Legionäre
AUGUST BURNS RED veröffentlichen mit
"Found In Far Away Places" ihr mittlerweile siebentes vollwertiges Album. Tatsächlich war
"Leveler" damals das erste Album der Band, das ich jemals zu hören bekommen habe. Und das auch nur interessenhalber, da ich die CD damals für sieben Euro bei
Saturn ergattert habe. Nach meiner Nu Metal-Phase im Teenageralter begann ich 2008/2009, teilweise eine etwas härtere Gangart einzuschlagen. Vieles davon war jedoch eher Mädchen-Metalcore oder Post-Hardcore mit teils softeren Einflüssen. Dabei ist
"Constellations" komplett an mir vorbeigerauscht.
"Messengers" und
"Thrill Seeker" habe ich zudem nie nachgeholt, sollte ich jedoch mal tun. Mittlerweile haben wir aber schon das Jahr 2015 und besprechen in dem Zuge jetzt mal das neue Album.
AUGUST BURNS RED hatten vor einer Weile bereits erwähnt, dass straight-forward Metalcore allmählich langweilig werden würde. Sie beweisen mit
"Found In Far Away Places" weiterhin, dass diverse andere Einflüsse ihre Werke mittlerweile prägen. Das beste Beispiel ist
'Identity', in dem sowohl Streicher als auch das nun typische mexikanisch-klingende Gefidel präsent sind. An wenigen Stellen wird letzteres auch unpassend und um der Abwechslung willen genutzt, wie zum Beispiel in
'Separating The Seas'. Mit
'Martyr' haben die fünf Jungs meiner Meinung nach einen ihrer besten mir bekannten Songs geschrieben. Auch
'Ghosts' mit einem
Jeremy McKinnon-Feature (
A Day To Remember) klingt sehr erfrischend und keinesfalls fehl am Platz.
'Everlasting Ending's öffnender Gitarrenpart ist so verdammt catchy, wodurch sich der Song zu einem echten Highlight herauskristallisiert. Auch Tempowechsel und perfektes Zusammenspiel aller Komponenten machen den Track einzigartig.
'Vanguard' lässt das Album mit krassen Gitarrenmelodien auch halbwegs würdig ausklingen, aber das Auf und Ab in
'Broken Promises' hätte ohne Frage den perfekten Abschluss gestellt.

Es ist interessant zu sehen, wie
AUGUST BURNS RED in einem solch ausgesaugten Genre kontinuierlich und das vor allem im jetzigen Stadium ihrer Karriere noch unerschöpfliche Qualität heraushauen. So manch andere Band hätte sich bereits längst aufgelöst und einzelne Mitglieder einen auf Dubstep-Artist à la
Skrillex gemacht. Alleine die Songlängen sprechen dafür, dass die Jungs ihre Songs durchdacht strukturieren und ein Konstrukt aufbauen möchten, anstatt das typische Vers-Chorus-Vers-Chorus-Bridge-Chorus herunterzuspielen, wie es heutzutage so einige tun. Vor einer solchen Leistung darf man sich gerne verneigen. Dabei scheint es fast ein Unding zu sein, dass sie
Asking Alexandria auf der nächsten Europa-Tour zusammen mit
Memphis May Fire und
In Hearts Wake nur supporten. Hier die zugehörigen Termine in Deutschland:
14.10.2015 - Postbahnhof - Berlin, Germany
16.10.2015 - Markthalle - Hamburg, Germany
17.10.2015 - Turbinehalle - Oberhausen, Germany
Album-VÖ: 26.06.2015
(Photo courtesy of Fearless Records)