(Rude Records)
Was macht eine Band, die aufgrund musikalischer Differenzen ihren Frontmann verliert? Genau: weiter! So geschehen gegen Ende 2014 mit
Climates, die nun ohne Stimme weiter durch die Welt des Melodic-Hardcore wanderten und kurze Zeit später durch
Kaya Tarsus neue Stimmbänder fanden. Und diese ertönen nun als Sprachrohr für die auferstandenen
BLOOD YOUTH. Unter diesem Namen präsentieren uns die fünf Engländer in Form von
"Inside My Head" hier ihre ersten fünf Songs. Let's see...
'Piece By Piece' stampft kompromisslos ab der ersten Sekunde nach vorne und man hört sofort, dass die Wahl des Shouters extrem passend ist.
Tarsus schreit sich schön fies die Kehle aus dem Leib, doch auch Melodieliebhaber bekommen mit dem Refrain einen Happen vorgeworfen, da dieser clean und geradlinig vorgetragen wird. Bei dieser Kombination bin ich schon immer kritisch gewesen und es schwimmen auch zu viele Vergleiche im Hinterkopf rum. Dennoch: hier stimmt das Zusammenspiel, dies wird nach ein paar Durchläufen klar. Aber trotzdem kommt erst mit
'Failure' das musikalische Filetstück von
"Inside My Head", welches nur ein cleanes Interlude hat. Der Refrain räumt alles weg und wird mit seiner melancholischen Note nie langweilig.
'Cold Sweat' klingt zunächst wie klassischer Hardcore, wird dann aber auch recht gefällig bzw. vielleicht eher angenehm im Abgang.

Im Folgenden wird dem Hörer nun
'Dead Space' vor die Füße gekotzt, dabei darf auch ein Breakdown nicht fehlen und eine im Allgemeinen fiese Akzentsetzung. Aber auch hier wieder clean und brav im Chorus. Strukturiert melodisch erklingt dann noch
'Big Smoke' im Uptempogewand, zwischendurch schon fast akustisch, ja bedächtig geradezu. Ein würdiger Abschluss für eine tolle E.P. Da ist noch einiges zu erwarten von der
BLOOD YOUTH, also aufgemerkt!
Album-VÖ: 22.06.2015
(Photo courtesy of Rude Records)