Reminiszenzen an Alkaline Trio durch, die aber weder platt noch aufgesetzt wirken, sondern sich in das Gesamtwerk von "Party Adjacent" perfekt einfügen.
Wenn dann auf einmal noch flüchtige Gedanken an Frank Turner heraufbeschwört werden wie bei 'Lowrider', muss man festhalten, dass sich DAN ANDRIANO am Besten des derzeitigen IndieRocks orientiert hat und einem einen wunderbaren Mix aus eigener Kreativität und Einflüssen oben genannter (oder ähnlich gelagerter) Bands vor den Latz knallt.
"Party Ajdacent" ist vielleicht nicht das Sommeralbum der Saison oder strotzt vor Überraschungen und Innovationen, aber dank des authentischen und motivierten Auftritts von DAN ANDRIANO IN THE EMERGENY ROOM wird das Album deine Freunde begeistern, es wird die perfekte Hintergrundbeschallung, wenn deine Eltern zu Besuch sind oder sorgt für lauschige Stunden (bei Repeat-Programmierung) beim nächsten Grillabend auf dem heimischen Balkon.
4,5 Blitze können DAN ANDRIANO IN THE EMERGENCY ROOM dafür von mir abstauben. Ein Kunststück, da ich nach dem ersten Hören dachte, es wäre ein gutes Durchschnittsalbum - das mehrmalige Anhören und das Entdecken von soviel Liebe in den Songs hat meine Punktewertung nach oben gedrückt. Gebt "Party Adjacent" eine faire Chance und ihr findet eventuell einen Freund fürs Leben. 🙂
Album-VÖ: 17.07.2015
(Photo courtesy of Xtra Mile Recordings)
(Xtra Mile Recordings/Indigo)
Da beim Alkaline Trio gerade eine Schaffenspause eingelegt wurde, nutzen die Mitglieder die Zeit, um sich selbst zu verwirklichen und ihre jeweiligen Projekte voranzutreiben. Zuerst hat Derek Grant sein erstes Soloalbum herausgebracht. Danach folgte Matt Skiba, der neben der Anstellung als Tourgitarrist von Blink 182 auch noch die Muße hatte, sein zweites Album unter dem Trademark Matt Skiba & The Sekrets herauszubringen. Als dritter im Bunde ist nun also auch DAN ANDRIANO (IN THE EMERGENCY ROOM) der Meinung, dass es Zeit wäre, die andere Seite zu zeigen.
"Party Adjcent" ist ebenfalls Werk Nummero zwei und beinhaltet ein Dutzend Songs, die mit dem Sound der Hauptband relativ wenig zu tun haben und somit DAN ANDRIANO die Möglichkeit geben, sich abseits der abgesteckten Pfade zu entfalten. Nachdem er das Debüt "Hurricane Season" im Jahr 2011 noch komplett solo eingespielt hat, unterstützen ihn auf "Party Adjacent" Kevin Higuchi (Jeff Rosenstock Band) und Mike Huguenor (Hard Girls). Durch diesen Support klingen DAN ANDRIANO IN THE EMERGENCY ROOM wie eine vollwertige Band, die eine interessante, nicht immer leicht zugängliche Soundmelange aus Indierock, Singer-/Songwriter-Stuff und kleinen Punkkanten kreiert haben.
Mit 'Pretty Teeth' geht es sehr gemächlich los - Glockenspiel, die leicht leidende emotionale Stimme von Herrn ANDRIANO schwebt über dezentem Elekro-Gepluckere, um zum Ende des Songs auszubrechen und übergangslos in 'Wait' herüberzugleiten. Hier wird das melodieverliebte Indieherz bedient, welches auch bei Nada Surf oder The Weakerthans anfängt zu klopfen.
'Don't Have A Thing' bedeutet Elektroklampfe und DAN ANDRIANO - wer da nicht an den Protestsänger Billy Bragg denkt....
Richtig schöne Kompositionen sind auch 'My Human Being' und 'Haunt Your House' geworden, die den richtigen Druck ausüben, um sich im Gehörgang einzunisten und mit ihren Melodien das Innenohr wohltuend zu massieren. Spektakulär geht definitiv anders, aber manchmal sind gerade die zurückgenommenen Tracks einer Platte diejenigen, welche sich Stück für Stück entfalten, um ihre wahre Schönheit preiszugeben.
Der Einfluss und das Songwriting des Hauptbrötchengebers lässt sich natürlich nicht immer verleugnen und so scheinen bei 'Fire Pit' und 'Lost' respektvolle
