(Bad Kingdom Records/Soulfood Music)
Das erste Riff, nach dem düsteren Intro, bringt
ŁINIE's Erstlingswerk gleich richtig schön in Fahrt.
Schön (im positiven Sinne) monoton und auf den Punkt gespielt, drillt es sich in die Hörgänge, um mit dem einsetzenden Gesang sich genau ums richtige Maß zurück zu nehmen.
ŁINIE legen mit
"What We Make Our Demons Do" einen ziemlich interessanten ersten Silberling vor, der der Nachfolger zur 2013 nur digital und als Tape erschienenen ersten E.P. ist. (die diese Tage allerdings auch noch auf 7" Vinyl nachgeschoben wird).
Die fünf
Hamburger schielen über eine Menge Tellerrände. So etwas kann schnell zu einem hilflosen und unhörbaren Pottpourrie verkommen. Nicht so aber hier.
Kyuss-mäßige Stoner-Riffs (wie bei
'Lake Of Fire') gehen über in 90's Alternative-Rock-Parts. Fette Metal-Kante gibt es zu Hauf (
'Blood On Your Arms'), wechselt sich aber auch mal ganz überraschend mit getragenen Dark-Rock-Parts ab. Klingt chaotisch, ist es aber nicht wirklich. Die Songs sind in der Tat ziemlich homogon über die Albumlänge hinweg und setzen eher an den richtigen Stellen die richtigen Reize für den Höhrer.
'No Ideal' zum Beispiel wechselt von roher Brachialität zu ruhiger Strophe und wieder zurück zu einem fast schon verstörend wirkenenden Refrain. Hier bricht auch der Gesang aus der meist clean gesungenen Stimmlage aus und schreit sich wütend die Seele aus dem Leib - untermalt von düsteren Syntheziser - Klängen.
'Bearing Life' hat schon fast von einem
Godflesh-mäßigen Industrial-Sound.

Die Synthies und Samples sind einer der Punkte, die die Platte herausstechen lassen und interessant machen. Sie ziehen sich so ziemlich durch das gesamte Album und fügen sich hervorragend in die Stimmung der einzelnen Songs ein. Man merkt eindeutig, dass sie nicht da sind, um krampfhaft was anderes zu machen sondern tatsächlich, um den Songs eine andere Tiefe zu geben. Wenn ich noch Haare in der Suppe suchen muss, dann vielleicht, dass der Gesang manchmal zu sehr im Vordergrund ist und auch nicht immer ganz egrade, bzw, die Melodien etwas prägnanter sein könnten.
Kylesa meets
Kyuss meets
Godflesh meets
The Cure mit cleanem Gesang. Wer sich also eine Stoner Rock - Industrial - Dark Indie Rock - Mischung vorstellen kann. Hier mal unbedingt reinhören.
Album-VÖ: 31.07.2015
(Photo courtesy of Bad Kingdom Records)