(UNFD / Rise Records)
Um ehrlich zu sein habe ich bisher nicht viel von
BURIED IN VERONA gehört. Dass sie Metalcore spielen, wusste ich. Dass sie auch etwas härter sind, wusste ich, denn sie hatten bereits auf dem
Impericon Festival gespielt. Für einen Vergleich mit dem neuen Gefidel habe ich mir unter anderem
'I Am Hate' und
'Illuminate' angehört. Ähnlichkeiten zum neuen Album
"Vultures Above Lions Below" sind definitiv vorhanden. Nachdem die Band mit dem Ausstieg sowohl der Brüder
Sean und
Daniel Gynn als auch
Nate Martin den instrumentalen Kern verlor, definierte sich ihr Sound auch in vielen Teilen grundlegend neu.
Dabei überwiegen in vielen Teilen atmosphärische Gitarrenparts und Elektrospielereien, die effektiv und nicht im Übermaß eingesetzt werden. Damit dringt man mehr und mehr in Sphären
Northlanes oder
Dream On, Dreamer's ein und bewegt sich auf konstantem Weg fort vom typischen Metalcore, der seit vielen Jahren praktiziert wird. Kräftige Dual-Vocals und fesselnde Riffs unterstreichen zudem einige Songs, wie
'Vultures Above',
'Extraction',
'Dig Me Out' und
'Hurricane'. Das einzige Manko hierbei: Es sind eben nur einige. Mit großem Bedauern muss man feststellen, dass das beschriebene Niveau nur über die Hälfte der Platte gehalten wird. Man hätte eine phenomenale EP rausbringen können, auf der sich all die Genialität ballt. Nun haben sich die fünf Jungs jedoch entschlossen, einen Longplayer zu veröffentlichen, auf dem sie zu oft in einfachere Songstrukturen und Schemata abweichen, wobei vor allem in der zweiten Hälfte des Albums viel des beschriebenen Karmas verloren geht. Das ist in der Tat sehr schade, ist beispielsweise
'Can't Be Unsaid' einer der ergreifendsten, atmopshärischsten und tragendsten Tracks bis hierher in diesem Jahr. In meiner Top 10 Liste wird er sich allemal wiederfinden.

Das reicht am Ende aber leider auch nicht aus, um das Album aus dem temporären Sumpf herauszuholen, in dem es oftmals mal versinkt. Zum Glück sind die Muskeln stark genug, so dass sich
BURIED IN VERONA immer wieder herausziehen können und eine weitere Perle heraushauen. Mit dem neuen Line Up sind somit solide Ansätze zu erkennen, die für die Band auf der nächsten Platte auch ein Überzeugen auf voller Albumlänge möglich machen, lässt man diese weiter ausreifen und verfeinern. Ich persönlich wünsche mir das und verbleibe bis dahin mit 3,5 Blitzen.
Album-VÖ: 07.08.2015
(Photo by Declan Blackall)