Infestissumam" ist der Erwartungsdruck hoch. Nach der Supportshow für Metallica im letzten Jahr war ich schon ziemlich angefixt, da ich die ersten Scheiben der gottlosen Band nicht so richtig mitverfolgt habe.
Papa Emiritus III und seine fünf Nameless Ghouls starten mit 'Spirit' in ein wunderschön ausgewogenes Album. Tolle Riffs, Chöre und ein eingängiger Chorus laden zum entspannten Kopfnicken ein. Es folgt die erste Single-Auskopplung 'From The Pinnacle To The Pit', ein grooviger Midtempo-Rocker, der beim Refrain schon beim ersten Durchlauf zum Mitsingen einlädt. Ziemlich Pop-lastig aber genau passend zum Rest des Songs.
Schon mal ein starker Anfang, was kann das noch toppen? 'Cirice' ist mit 6:02 Minuten der längste Song der Scheibe und startet ziemlich ruhig. Jetzt schon eine Ballade? Falsch, denn'Cirice' ist genau wie der Vorgänger eine geile Mischung aus Sabbath-Rock und Pop-Klängen mit einer überragenden Gänsehaut-Gesangslinie. Ohrwurm Nummer 3!
'He is' entführt den Zuhöhrer in eine entspannte Fantasy-Welt. Er erinnert stark an mein erstes Zusammentreffen mit Blind Guardians "Bard's Song". Direkt danach entfacht 'Mummy Dust' einen Dynamik-Schub und fällt das erste Mal aus dem Popschema raus. Eine böse Doom-Dampfwalze, die diesmal nicht so sehr auf perfekte Harmonien aus ist.
AC/DC und Maiden-Fans werden in den ersten Sekunden bei 'Majesty' aufhorchen,der Song driftet jedoch kurz darauf in die düstere Hölle ab.
Bis hierher hat "Meliora" mich schon komplett in seinen Bann gezogen. Auf zu den letzten zwei Songs. 'Absolution' stampft noch mal richtig durch die Gehörgänge, während 'Deus In Absentia' die letzte Messe einläutet. Eine Mischung aus Radio-Pop und Kirchenbesuch. Aber irgendwie toll.
Fazit:
Obwohl "Meliora" meine erste ernsthafte Berührung mit GHOST ist und sie ihre düsteren Songs mit sehr viel Einflüssen aus der Popmusik gekreuzt haben, zieht mich das Teil total in seinen Bann. Die Songs sind alle abwechslungsreich und es kommt nie das Gefühl auf, dass alles irgendwie gleich klingt. Die Popteile, die meistens im Chorus vorkommen, laden natürlich zum Mitsingen ein. Aber über allem thront natürlich der düstere, direkt aus der Gruft schallende GHOST-Sound, der einen das ein oder andere mal frösteln lässt. Dazu der neue Sänger (wirklich?) Papa Emeritus III, der seine Ghouls perfekt mit einer klaren, nicht aufdringlichen Stimme führt. Vergessen sollte man auch nicht das Komplettpaket. Die Verkleidungen lassen einen riesigen Raum für Spekulationen, wer denn nun die Instrumente schwingt. Saß wirklich mal Dave Grohl am Schlagzeug? Hut ab für diese Leistung, nach all den Jahren noch relativ unerkannt durch die Club- und Festival-Szene zu stolzieren.
Wer noch nie etwas von der Band gehört hat und auf düsteren Rock steht, sollte hier zuschlagen. Ich bin infiziert… wäre ich noch in der Kirche, würde ich spätestens jetzt austreten! Großartiges Album!
Unbedingte Anspieler: 'Spirit', 'From The Pinnacle To The Pit', 'Cirice', 'He Is' und 'Deus In Absentia'!
Album-VÖ: 21.08.2015
(Photo by Mikael Eriksson)
(Spinefarm / Caroline)
GHOST melden sich mit ihrem dritten vollem Album "Meliora" und gleichzeitig auch mit dem neuem Sänger Papa Emeritus III eindrucksvoll zurück.
Nach dem Hype der letzten beiden Scheiben "Opus Eponymous" und "

August 10, 2015
Ich muss sagen ich habe erst vor wenigen Tagen, höchstens eine Woche, das erste mal von Ghost gehört durch Facebook. Mir hat die Melodie auf Anhieb gefallen und Infestissumam war sofort bestellt.
Sehr eingängiges Album und die Stimme des Sängers gleicht nichts anderem aus der Kategorie. Nach deiner ausführlichen Rezension hab ich auch direkt Sehnsucht nach Meliora 😀 freue mich darauf mehr von dieser, doch sehr außergewöhnlichen Truppe aus Schweden zu hören. Thumbs up!!
August 10, 2015
Danke und schön, dass ich dir die Entscheidung erleichtern konnte. Wenn dir der Vorgänger gefallen hat, machst du jetzt nichts verkehrt. 😉
Be(a)st wishes
Marco