Couleur - hier und da gab es ordentliche Screams, der PostHardcore lugte zuweilen um die Ecke, um von unspektakulären aber teilweise catchy Strukturen veredelt zu werden. Nicht die große Neuentdeckung, aber ein würdiger Support, der Spaß gemacht hat und mit dem richtigen PR-Team im Rücken eventuell durchstarten könnte.
Nach halbstündiger Umbaupause enterten FUNERAL FOR A FRIEND endlich die Bühne, um zu zeigen, weswegen man sich eigentlich von Sofa hochgehievt hat. Nachdem die Jungs kürzlich ihr nunmehr siebtes Studioalbum innerhalb 15-jährigen Bandbestehens veröffentlichten, dürften genug Songs zusammengekommen sein, um das gut gefüllte Musikzentrum zu unterhalten.
Und es wurde ein guter Querschnitt aus allen Perioden der Band, wobei die Stadionrock-Ausflüge fast gänzlich ignoriert worden sind. Aber wer mit Hits wie 'Roses For The Dead', 'History', '1 %' und natürlich 'Juneau' gesegnet ist, kann sein Set schon perfekt füllen. Was FFAF auch definitiv gemacht haben.
Sänger Matthew Davies-Kreye hatte Bock, aber stellenweise mit der Kraft seiner Stimme zu kämpfen, was im Laufe des Auftritts aber wettgemacht wurde durch die enthusiastische Performance. FUNERAL FOR A FRIEND haben sich vom Konzept der Befindlichkeiten und Gefühlsduseleien der Anfangszeit zu einer ernstzunehmenden politisch und gesellschaftlich interessierten Band gewandelt, was durch wichtige Ansagen und Kommentare an diesem Abend deutlich wurde.
Die Spielfreude und Authenzität des Auftritts ließ die knappe Stunde Spielzeit wie im Flug vergehen, vereinzelte Pits wurden gebildet, allerdings ist das Publikum in Hannover für gewöhnlich eher eine Zuhörerschaft als Aktivposten, wovon sich FFAF aber nicht irritieren ließen und was im Grunde auch nichts Schlechtes ist.
Kleiner Fauxpas am Ende der Show: Nachdem die Meute eine Zugabe einfordert, fummelt der Roadie an Gitarren rum, die Halle bleibt abgedunkelt, die Erwartungshaltung steigt und es passiert......nichts! Heute gibt es keinen "One More Song, One More Song", sondern nach einer gefühlten Ewigkeit dann doch schlechten ClassicRock vom Band. Angetäuschte Zugabe, my Ass! 🙂
Trotzdem fällt das Fazit positiv aus. Super Auftritt von FFAF, der Spaß gemacht hat und mehr möchte man an einem Mittwochabend doch auch eigentlich nicht!
Ein Mittwoch in Hannover. Da macht man eigentlich ein langes Gesicht, weil das Entertainment-Programm in der niedersächsischen Hauptstadt unter der Woche sehr zu wünschen übrig lässt.
Wenn man dann noch allergisch gegen Studenten-Konfetti-Parties ist und keinen Bock hat, sich stumpf mit der Bierdose auf die Straße zu setzen (auch "limmern" genannt), bleibt einem meist nur Binge-Watching.
Aber der 19.08.2015 änderte diesen Ablauf dankenswerterweise, weil sich zwei besondere Bands nach Hannover verirrt haben, um dem Mittwoch einen Sinn zu geben. NEW DEADLINE aus Finnland durften die aus South Wales/UK stammenden FUNERAL FOR A FRIEND supporten.
Das Musikzentrum als Veranstaltungsort wird von mir seit jeher stiefmütterlich behandelt, ohne dass ich dafür einen besonderen Grund benennen könnte. Eigentlich die optimale Location für ein Konzert dieser Größenordnung, guter Sound und auch die Infrastruktur ist recht angenehm - vermutlich sind es einfach zu wenig Events, die mich hier ansprechen. Naja, sei's drum!
Kommen wir zur Show: Relativ pünktlich bin ich am Ort des Geschehens eingetroffen, NEW DEADLINE haben aber schon angefangen, so dass ich den Eröffnungssong verpasse. Dann war erstmal das Begrüßen diverser Freunde angesagt - somit konnte ich mich erst ab Song 3 auf das finnische Quartett konzentrieren. NEW DEADLINE üerzeugten mit einer Mischung aus druckvollen Rock-Elementen jeglicher
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