(Sony)
Fast zwei Jahre nach dem Debütalbum
"New Gold", kommt die
dänische Rockband
GO GO BERLIN mit ihrem Nachfolgewerk "
Electric Lives" um die Straßenecke und hat dabei jede Menge Hits im Köcher.
Seltsamerweise stagniert die Karriere der
dänischen Rock and Roll Band
GO GO BERLIN seit der Veröffentlichung ihres Debüts. Hat man die jungen Männer vor knapp zwei Jahren im Rahmen des
Spot-Festivals noch abgefeiert und ihnen die große Karriere prognostiziert, bekommt man 2015 auf die Frage nach
GO GO BERLIN immer noch die Antwort: Häh, wer?
Was ist da bloß falsch gelaufen? Schließlich hat die Band mehr als 200 Konzerte und Showcases in
Europa,
China,
Indien und den
USA gespielt. Die Jungs wurden überall auf der Welt von Musikkritikern abgefeiert, verbuchten z.T. massives Radio-Airplay (u.a. für die Single
'Raise Your Head') und traten sowohl in ihrer Heimat als auch in
Deutschland in großen Fernsehshows auf (unvergessen: ihre Performance im
Germany’s Next Topmodel-Finale). Ein untätiges Management sieht definitiv auch anders aus.
Nun gibt es auf jeden Fall mit
"Electric Lives" das zweite Album der Band. Vielleicht ist es ja dem Erfolg zuträglich, dass der neue Longplayer in den legendären
Hansa Studios aufgenommen wurde und man den Spirit der ganz Großen im Pop und Rockgeschäft erfahren durfte.
"Electric Lives" nimmt sich jedenfalls zu keiner Minute zurück und beginnt direkt mit großer Geste in Form eines ausschweifenden Intros. Gefolgt von
'Maybe Tomorrow', einem soliden Ohrwurm der sich auch gut zwischen den besseren Tracks von den
Kings Of Leon machen würde.
'Kids' wirkt leicht beliebig, und
'Famous Till The End' wäre gern
Babyshambles plus
Arctic Monkeys, kann deren Qualität aber nicht erreichen. Mit
'Kill Me First' kann man wieder ein Highlight setzen, auch wenn sich der Song von vorne bis hinten zusammengeklaut anhört. Style und Attitüde der Band reissen hier halt einiges raus und retten dann auch mal die ganz schmalzigen Momente des Albums (
'You Are The Sun') vor dem Abdriften in den völligen Kitsch.
GO GO BERLIN kennen ihre musikalische Ausdruckskraft, können gepflegt einen auf dicke Hose machen und schütteln immer mal wieder einen kleinen Hit aus dem Ärmel (
'The Party';
'Electric Lives';
'Purple Heart'). Auf Experimente wird größtenteils verzichtet, aber jeder der die Band schon mal livehaftig erlebt hat weiß, Live ist besser.
„Electric Lives“ Tour 2015
28.09.2015 AT-Innsbruck, Weekender
30.09.2015 AT-Vienna, Wuk
01.10.2015 CH-Zürich, Dynamo Werk 21
02.10.2015 CH-Wil, Gare De Lion
03.10.2015 DE-Karlsruhe, Jubez
05.10.2015 DE-Dresden, Groovestation
06.10.2015 DE-Munich, Milla
07.10.2015 DE-Berlin, Comet
08.10.2015 DE-Mainz, Schon Schön
09.10.2015 DE-Oberhausen, Druckluft
10.10.2015 DE-Hamburg, Molotow
Album-VÖ: 21. August 2015
(Photo by Morten Rygaard)