(Nuclear Blast)

Nach Motörhead und Iron Maiden erhebt sich nun mit SLAYER ein weiterer Dino, um uns das letzte Quartal des Jahres zu versüßen. Die Spannung war enorm, denn die 3 Appetithäppchen, die im Laufe der letzten Monate veröffentlicht wurden, waren doch schon mal gar nicht so übel. Der Titeltrack 'Repentless' lief im Auto sogar auf Dauerrotation und 'When The Stillness Comes' war trotz seiner düster-langsamen Art ziemlich gut. Ich steh eh auf diese Midtempo-Schleicher! Wie also klingt das neue Album "Repentless", ohne den verstorbenen Jeff Hannemann und Mal-Wieder-Aussteiger Dave Lombardo?

... Verdammt gut klingt es! Kerry King (der fast alle Songs diesmal im Alleingang geschrieben hat) feuert ein Hammer-Riff nach dem anderen aus dem Ärmel und Gary Holt (Exodus) garniert das Ganze mit feinsten Leads. Es klingt schon deutlich anders, als zu Hannemanns Zeiten. Aber selbst SLAYER klingen mit melodischen Solis immer noch 100% nach SLAYER.

Das ganze Album klingt schon sehr strukturiert, als wolle man keine Fehler begehen und setzt dabei auf gewohnte Trademarks, die jeder Fan hören möchte. Das wertet das Album aber keineswegs ab. Es sind schon einige Perlen dabei, die sofort beim ersten Durchgang hängen bleiben. Dazu gehören der Titeltrack 'Repentless', 'Take Control', 'Chasing Death', 'Piano Wire' (der verbliebene Hannemann-Track), 'You Against You' sowie der schleppende Rausschmeisser 'Pride In Prejudice'. Bei ingesamt 11 Tracks schon mal eine gute Ausbeute. Die verdammt gute Produktion von Altmeister Terry Date (u.a. Pantera, Dream Theater) bringt die Songs dorthin, wo man sie bei SLAYER erwartet: Voll auf die Zwölf!

Slayer2014byTimTronckoe

Photo by Tim Tronckoe

Zusammengenommen starten SLAYER mit Gary Holt und Wiederkehrer Paul Bostaph am Schlagzeug eine neue Ära, die Lust auf mehr macht. Holt durfte sich ja diesmal noch nicht so richtig austoben. Man darf gespannt sein, was da in Zukunft auf uns zurollt. Zum alten Eisen gehören SLAYER auch 2015 noch lange nicht und zeigen mal wieder gekonnt, wer der Herr im Thrash-Universum ist.

Album-VÖ: 11.09.2015