(Relapse) Das verflixte dritte Album. Nach dem Debüt auf 20BuckSpin und "Posession" auf Relapse wuchten CHRISTIAN MISTRESS mit "To Your Death" nun Album numero Drei aus dem Studiokeller. Ihrem Mix aus recht klassischem Metal und reichlich Hardrock sind sie natürlich treu geblieben. Hat ihnen ja immerhin auch den Deal mit Schwergewicht Relapse eingebracht. Der Opener 'Neon' startet mit fettem Scorpions-Einfluss. Heavy stampfende Strophe, dazu die schön trocken produzierten Vocals von Frontfrau Christine Davis. Geht gut los. 'Stronger Than Blood' zieht sowohl den Tempo- als auch den Aggressionslevel deutlich an und glänzt mit seiner dicken NWOBHM-Schlagseite. Die intensiviert sich bei 'No Place' sogar noch. Maiden wären sicher nicht böse, den Song auf ihrem aktuellen Album zu haben. Aber wo Licht, da ist auch Schatten. 'Walking Around' enttäuscht durch schwaches Riffing und leider wird hier auch erstmals klar, dass Davis Gesangsrepertoire nicht das breiteste ist. Zu eingeschränkt in Farbe und Phrasierung. Sicher, es gibt eine Menge Sänger, die alles andere als Virtuosen sind. Die verbergen dieses aber mitunter besser. 'Open Road' kommt wieder deutlich versöhnlicher daher. Ein richtiger Uptempo-Kracher mit toller Leadgitarre. Man hat sofort Bilder eines staubigen Wüstenhighways vorm inneren Auge und das Brummeln eines alten V8 in den Ohren. 'Ultimate Freedom' ist eine bluesige Nummer, die schöner wohl nur von Graveyard gebracht werden könnte. Aber Obacht, nach dem ruhigen Start wird auch noch ordentlich losgebrettert. 'Lone Wild' beginnt mit tollem Danzig-Riffing. Düstere Atmosphäre, fette Midtempo-Grooves und ein starkes Akustik-Break in der Mitte. Dagegen stinkt das abschließende Instrumental 'III' leider ziemlich ab. Wenig packend, schon einigermaßen virtuos aber auch uninspiriert und emotionslos. christianmistress-by-oldgrowthEs ist also eine zwiespältige Sache. CHRISTIAN MISTRESS hauen eine Menge wirklich guter Songs raus. Die raue Produktion passt gut zum Vintage-Vibe der Songs. Allerdings wollen nicht alle Songs ausnahmlos zünden. Bei "nur" acht Songs auf dem Album fällt das natürlich um so stärker ins Gewicht. Somit reicht es am Ende leider nur zu 4 Blitzen. Album-VÖ: 18.09.2015 (Photo courtesy by Old Growth)