(Epitaph)
PARKWAY DRIVE kündigten im Vorfeld an,
"Ire" sei etwas völlig Neues, innovativ und einfach anders. Der vorab veröffentlichten Single
'Vice Grip' wurde in diversen Foren gar Popästhetik unterstellt und Vergleiche mit Größen wie
Bon Jovi gezogen. Angekündigt als
"Noch brachialer, aber auch noch melodischer mit seinem fünften Album“ Ire‘“legt das australische Quintett eine ordentliche Schippe drauf."
Nun ja, selbst nach mehrmaligem Hören ( teilweise durchgequält ) kann ich weder das Eine, noch das Andere bestätigen.
"Ire" ist kein mega schlechtes Album, aber eine schlechte Kopie von
PARKWAY DRIVE, mit dem krampfhaften Versuch, Neues zu erschaffen und genau ein Album vom Cleangesang entfernt. So, jetzt hab ich es gesagt! Das ist natürlich alles streitbar, aber ich erwarte von einer Band solcher Klasse einfach deutlich mehr.
PARKWAY DRIVE hat immer schon den starken ersten Song gehabt und so ist auch
'Destroyer' der typische Intro-Klassiker. Weiter geht’s mit
'Dying To believe', das beim Mainriff stark an
Lamb Of God erinnert. Auffallend ist eine gewisse
Slipknot-Attitüde bei Winstons Gesang, was ich aber nicht weiter bewerten möchte.
'‚Crushed' kommt mit Rap-Parts daher, was weder besonders innovativ, noch Berechtigung auf einem
PARKWAY DRIVE-Album hat. Alles ist zugebombt mit Chören, die viel zu dick und übertrieben abgemischt sind- das nervt einfach unendlich.
Aber die Krönung ist für mich
'Writings On The Wall'. In schlechter
King 810-Manier wird geröchelt und geflüstert. Es fiel mir extrem schwer, diesen Song zu Ende zu hören. Was soll das?

Das Gleiche bei der wunderschönen Ballade
'A Deathless Song'. Selten hat meiner Meinung nach Gesang ein so wunderschönes Lied zerstört. Wenn man nicht singen kann, sollte man solche Lieder nicht schreiben, oder wie auch schon oft gehört, instrumental lassen.
Ja, was ist wirklich neu auf
"Ire"? Leider nicht wirklich viel. Mehr Chöre, ein Streichorchester. Musikalisch ist diese Band um jeden Zweifel erhaben, das haben sie mehrfach bewiesen, aber
"Ire" ist kein Schritt nach vorne, sondern Stagnation bzw. auf der Stelle treten. Daher 4,5 Blitze.
Album-VÖ: 25.09.2015
(Photo by Tom Barnes)