Am 14.11.2015 hatte ich in
Berlin die Möglichkeit, mit 60 % von
BURNING DOWN ALASKA auf der
Never Say Die Tour über ihre Debut-EP
"Values & Virtues", die Tour, ihren Bandnamen und ihre Gefühle zu sprechen. Als erste Band auf der Tour erleben die fünf Jungs aus
Recklinghausen bisher ihr größtes Erlebnis in ihrer noch jungen Historie. Aber lest selbst:
Für alle, die euch nicht kennen: Stellt euch einfach mal vor. Wer übernimmt welchen Part in der Band?
Ich bin
Marvin und (Lead-)gitarrist.
Ich bin
Julian und ich bin sowohl Bassist als auch Backing Vocalist.
Und ich bin
Dario und spiele auch Gitarre. Der
Tobi singt bei uns bzw. schreit und
Jonas spielt Schlagzeug.
Ihr habt jetzt eure erste EP veröffentlicht. Wie lief der Albumprozess ab? Wie viel Zeit habt ihr für das Aufnehmen investiert?
Dario: Insgesamt ein viertel Jahr, weil wir alle nebenbei noch ziemlich viel arbeiten mussten. Wir mussten also Stück am Stück aufnehmen und so hat sich das dann entwickelt.
Ist die EP selbst prodziert?
Dario: Produziert haben wir sie selber und zusammen mit einem Freund aufgenommen.
Wie zufrieden seid ihr jetzt mit euerm ersten Outcome?
Marvin: Sehr zufrieden, wir können uns nicht beklagen, wie es angekommen ist. Es ist auch von der Produktion her genauso geworden, wie wir uns es vorgestellt haben.
Dario: Für die erste CD sind wir voll zufrieden.
Julian: Muss man immer in Relation sehen. Das ist die erste Platte und mit der sind wir wirklich mega happy.
Wer ist bei euch die treibende Hand?
Dario und
Julian: Der
Marvin, ganz eindeutig.
Auch für das Songwriting?
Marvin: Ja, Songwriting machen wir drei eigentlich. Und
Dario und ich machen eigentlich das Instrumentale immer zuerst. Dann haben die anderen noch so ihre Einwürfe.
Ist denn demnächst auch ein Album geplant?
Marvin: Wir sind schon am Schreiben. Wir wollen im Sommer aufnehmen und unter Vorbehalt sagen wir mal: Ende nächsten Jahres.
Julian: Wir wollen, dass das Ding perfekt wird. Deswegen würden wir auch nochmal schieben, wenn es nötig ist.
Wer wird es im Endeffekt produzieren?
Dario: Das ist noch in Arbeit. Es wird auf jeden Fall jemand anderes machen.
Wie wird die Richtung sein? Düsterer? Melodischer als auf der EP? Schneller?
Marvin: Also das Melodische und Düstere wird bleiben. Bisher haben wir ein Viertel vom Album geschrieben.
Dario: Es wird keinen Stilbruch geben. Aber es wird livetauglicher.
Julian: Das ergibt sich über den Schreibprozess, wie das Album nachher wird. Wir fahren am besten damit, wenn wir einfach machen, ohne uns davor zu viele Grenzen zu setzen. Wir wollen uns da schon ein bisschen Freiheit lassen.
Habt ihr mal vor, deutsche Lyrics einzubauen?
Dario: Nein. Wir haben mehr ausländische als deutsche Fans. Überall verteilt in Europa oder Amerika. Und die machen ca. zwei Drittel aus. Daher würde es gar keinen Sinn ergeben.
Julian: Ich schreib die Texte sowieso viel lieber in Englisch. Was das Songwriting angeht, kommt das also gar nicht in Frage.
Ihr hattet ja jetzt bereits acht Shows auf der Never Say Die Tour [ Stand 14.11.2015 ]. Wie war es bisher für euch?
Dario: Die Shows waren der Hammer. Es ging in
Wiesbaden los und wir hätten nicht gedacht, dass bei uns so viele Leute stehen.
Julian: Wir sind auf die Bühne gekommen und auf einmal stand da eine Riesen Menschenmasse. War schon überwältigend...da stehen schon so viele Leute, obwohl wir die erste Band sind.
Dario: Absolutes Highlight war
London. Das war das beste Konzert, was wir bisher hatten. Von der Performance her und von der Art und Weise.
Never Say Die Tour: Der Hammer. Mit die beste Banderfahrung, die wir je gemacht haben.
Peilt ihr demnächst außereuropäische Ziele an wie z.B. die USA?
Marvin: Angepeilt, ja. Aber konkrete Pläne gibt es noch nicht.
Dario: Nach dem Album würde ich sagen.
Wie kann man längere Touren mit Freunden, Familie, Partnerin und Arbeit vereinbaren? Wie geht es euch damit?
Julian: Arbeitsmäßig ist es einfach, da wir alle nur Nebenjobs haben, weil es zeitlich mit der Band einfach nicht passt. Wir haben uns für die Band entschieden. Für Freunde und Familie ist es schwer, aber nach außen hin zeigen sie, wie sehr sie sich für uns freuen.
Dario: Es sind ja auch nur drei Wochen. Würde danach direkt eine Amerikatour und danach eine in
Australien anstehen, wäre das schon eine andere Sache.
Being As An Ocean waren letztes Jahr über 300 Tage auf Tour.
Was bewegt euch eigentlich Musik zu machen?
Marvin: Es war schon immer unser Traum.
Dario: Auf jeden Fall, Menschen mitzureißen mit der Musik und sie zu inspirieren. Ich habe schon mein ganzes Leben Musik gemacht und es war schon immer mein Traum, auf der Bühne zu stehen...mit Hilfe der Musik durch die Welt zu reisen und andere Menschen kennenzulernen.
Und wieso dann diese Art von Musik? Was gefällt euch an Shouts beispielsweise?
Dario: Wir sind da so reingerutscht.
Marvin: Es ist einfach das Aggressive. Wir haben uns vorher schon gefragt, wieso man eigentlich schreibt. Wir wollten damit etwas aussagen, also wollten wir das Schreien auch dafür nutzen.
Dario: Es gibt Gründe für das Schreien. Man ist wütend oder verzweifelt. Deswegen schreibt
Marvin auch die Texte, wie sie sind. Sie drücken Emotionen aus und ergeben einen Sinn.
Und wieso hasst ihr dann Alaska und wie wollt ihr es niederbrennen? [ Anmerkung: Die Frage beinhaltet einen leichten ironischen Unterton 😉 ]
Dario: Also wir hassen
Alaska auf jeden Fall nicht. [ Erneuter ironischer Unterton ]
Marvin: Der Bandname ist im Prinzip eine Provokation in Bezug auf den Klimawandel. Auch in Hinsicht auf die Texte möchte man etwas verändern.
Julian: Man wird darauf angesprochen und das sehen wir als positive Reaktion. Und da weiß dann auch jeder, dass das nicht ernst gemeint ist.
Interviews zeichnen sich oft durch Standardfragen aus. Wichtig ist aber auch, dass euch die Menschen kennenlernen sollen. Daher habe ich Fragen vorbereitet, die ihr am besten in einem Wort beantwortet, um es auf das Wesentliche zu reduzieren...einfach assoziieren, somit ist man am ehrlichsten. Ich beginne mit:
Eure Musik?
Marvin: Emotionsvoll.
Julian: Rock.
Dario: Rock.
Genres, die euch beeinflussen? [ Die Antwort liegt auf der Hand. ]
Bands, die euch beeinflussen?
Marvin: Wir versuchen unser eigenes Ding zu machen, also ganz schwierig.
Julian: Ich würde jedoch tatsächlich sagen:
Parkway Drive. Nicht wegen der Musik, sondern wie die ihr Ding als Band durchziehen.
Lieblingsstadt für Shows? [ Es ist natürlich London. Und selbstverständlich auch Berlin. ]
Ein Album eurer Kindheit?
Dario:
Meteora von
Linkin Park.
Marvin: Ab ca. 14 Jahren
A Day to Remember.
Homesick.
Julian: Ich war früher eher in der Metalecke mit
Disturbed und
Bullet For My Valentine.
Dario:
Rage Against the Machine mit
Evil Empire habe ich in der Grundschule gehört.
Der Sinn des Lebens?
Julian: Nach einem
Casper-Zitat: leben.
Dario: Lieben.
Marvin: Glücklich sein. Jeder wie er will, solange er andere damit nicht beeinträchtigt.
Julian: Also: Glück. [ Wir wollten das ja auf einzelne Wörter reduzieren 😉 ]
Das größte Problem in unserer Gesellschaft?
Julian: Ignoranz. Viele Leute achten nicht darauf, was die Dinge, die sie tun, anderen Leuten antun. Damit lassen sich heutzutage viele Probleme erklären. Weil man sich selbst wichtiger ist als andere.
Dario: Und Hass.
Was bedeutet Liebe für euch?
Dario: Leben. Und Glück.
[ Da schließt sich der Kreis. ]
Julian: Das gehört zum Glück dazu.
Definitiv,
Julian! Ein herzliches Dankeschön an die drei für die Einblicke in ihre Musik und Beweggründe. Auch, wenn das meiste am Schluss doch nicht mit nur einem Wort zu beantworten war 😉
Erlebt die Jungs noch bis zum 28.11.2015 zusammen mit
Fit For a King,
Cruel Hand,
Being As An Ocean,
Defeater und
The Amity Affliction live auf der
Impericon Never Say Die Tour.
(Photo courtesy of Redfield Records)