Subjugation', der abgelöst wird durch den nicht minder aggressiven Song 'Don't Shoot', der aber bemerkenswerterweise ein Akkordeon auffährt, um sowas wie Pub-Stimmung im Häuserkampf zu verbreiten.
Plötzlich reisst man die Arme hoch, die Beine verselbstständigen sich, aus einem anfänglichen Zucken wird ein ausgewachsener Pogotanz - was ist passiert? 'Loneliness & Heartache' ist passiert. Ein Track für die Tanzfläche, eine Überraschung, ein positiver Gegenpart für die Niedergeschlagenheit und Tristesse, die sonst auf "Constructs Of The State" vorherrscht. Tolle Sing-a-Long-Parts, ein tight runtergeschrubbtes PunkRock-Kleinod, welches auch Fans von alten The Flatliners gefallen sollte.
Der Wille zu Zugänglichkeit und Melodie wird auch mit 'System Fucked' fortgeführt, welcher diesmal Skaelemente einstreut und es einem als Zuhörer einfacher macht, sich den Texten zu widmen, was bei den gewollt crustigen Einlagen eher nicht der Fall sein wird, weil man sich genervt mit dem Suchen der Skip-Funktion beschäftigen wird. Ist natürlich nur eine subjektive Meinung. Wer linksautonom unterwegs ist; Crass, Amebix und ähnlichen Bands nicht abgeneigt ist, aber z.B. die Heransgehensweise von World/Inferno Friendship Society auch gut abkann - für den dürfte das neue LEFTÖVER CRACK-Album ein Fundus an neuen Eindrücken bedeuten.
Das Thrashfeuerwerk von 'Slave To The Throne', die eigentlich ganz geile Gitarrenmelodie bei 'Bedbugs & Beyond' können in meinen Augen nicht darüber hinwegtäuschen, dass alles maximal unausgegoren wirkt, was vermutlich aber dem Konzept von LEFTÖVER CRACK entspricht. Der Hörer muss sich zwangsläufig auf jedes einzelne Lied fokussieren, um Zugang zu erlangen. LEFTÖVER CRACK scheren sich einen Scheiss um Konventionen, was die Ansammlung an Tracks eher zu einer Compilation als zu einem Album macht.
Die Highlights sind rar und kurz gesetzt. 'Last Legs' beginnt als Punk-Singer/Songwriter Stück, um abzudriften in einen chaotischen HardCorePunk-Sog, der einen aber fest bei den Eiern hat. 'Vicious Contructs' ist auch ein Beispiel für eine Art Catchyness, die man sich häufiger wünschen würde, aber durch den Großteil der 13 Kompositionen umfassenden Platte torpediert wird.
Es sind kleine Feinheiten wie z.B. bei 'Amenecer De Los Muertos' (der BackgroundChor zum Ende!) oder beim Abschlusstrack 'The War At Home' (erinnert an dreckige Anti-Flag), die "Constructs Of The State" zu einem Album machen, welches die Gemüter spaltet. Irgendwie spannend und herausfordernd - gleichzeitig nervig und darauf aus, schlechte Laune zu verbreiten.
Da ich tendenziell den Ansatz nicht für schlecht befinde und musikalisch zwar nicht immer konform gehe, aber trotzdem dem Konzept und dessen Umsetzung Respekt zolle, vergebe ich 3 von 6 Blitzen. Die Wertung hätte sogar höher ausfallen können, würde ich die Stimme von Scott Sturgeon nicht so abturnend finden.
Für Fans oben genannter Bands oder auch F-Minus und Morning Glory.
Album-VÖ: 27.11.2015
(Photo by Ash Thayer)
(Fat Wreck Chords/ Edel)
Schwierige Zeiten erfordern kompromisslose Musik. LEFTÖVER CRACK melden sich mit ihrem durchgedrehten Mix aus hektischem Crust, Ska-Elementen, straightem PunkRock und HardCore-Einschüben zurück. Klingt crazy, funktioniert aber auf einem gewissen Level, so fern man sich darauf einlassen kann oder möchte.
Alle Themen gegen die (zurecht) gewettert werden könnte, kommen auf den Tisch - ob es nun die Überflüssigkeit von Religion ist, korrupte Machenschaften von "denen da oben", die Unterdrückung der Unterschicht oder der Hinweis auf den möglichen Aufbau eines Polizeistaates und einhergehenden Repressalien - niemand wird von klaren Worten und aggressiven Gepolter verschont.
Die Band LEFTÖVER CRACK ist ein Projekt, hervorgegangen aus Choking Victim-Menschen wie v.a. Sänger Scott Sturgeon, der sich auch veratwortlich zeichnet für die politisch motivierten Star Fucking Hipters. Somit ist das Universum kurz dargelegt und die musikalischen Fronten abgesteckt.
"Constructs Of The State" startet mit einem anderthalbminütigem Hassbolzen namens 'Archaic
