(Rude Records/ Soulfood)
Nachdem es Ende der vorletzten Dekade kaum eine Möglichkeit gab, an
schwedischen Bands vorbeizukommen, die das Genre des MelodyCores/PunkRocks nicht beackert hätten, wurde im Laufe der Jahre die natürliche Auslese vollzogen, die die Genrelieblinge von einst (
Venerea,
Adhesive,
Pridebowl usw. usf.) quasi zum Aussterben gezwungen hat. Nur die Big-Player wie
Millencolin/
Satanic Surfers oder
No Fun At All sind noch gut dabei.
Nun schicken sich
LIKE TORCHES aus
Stockholm an, das Dilemma gerade zu rücken und veröffentlichen mit
"Shelter" ihr mittlerweile drittes Album, nachdem der Vorgänger
"Keep Your Head High" von 2013 auch international für Aufsehen gesorgt hat, weil es von
Yellowcard-Mitgliedern produziert wurde.
Jetzt also zehn neue Songs, die sich eindeutig am nordamerikanischen CollegePunkRock orientieren, wobei die "
Dude Ranch"-Phase von
Blink 182 scheinbar eine größere Rolle zu spielen scheint.
Es gibt so Alben, die muss man nicht Track für Track auseinanderpflücken, bewerten oder analysieren, da das Konzept eindeutig darauf ausgelegt ist, zu unterhalten, eine gute Zeit zu vermitteln und um sich einfach entspannt zurückzulehnen.
"Shelter" passt genau in dieses Raster, da die Komposionen nicht wehtun, einen nicht fordern. Ein Album welches notwendig und wichtig ist, wenn man nicht mehr weiss, was man auflegen möchte, wenn die Stimmung nicht
"Hü und nicht hott" ist- wenn leichtes Entertainment das Maß aller Dinge ist.
Klar gibt es die Songs, die auch beim ersten Mal hängenbleiben und die man sich gerne auf den MP3-Player zieht, um bei den nächsten Joggingrunden gepusht zu werden (
'Bit A Bullet',
'Skeletons' oder das frappierend an
Donots erinnernde
'Full Hearts'). Ausgeglichen werden diese Highlights mit Rohrkrepierern der Marke
'Shelter' oder
'Safe To Stay', die taktisch unklug am Ende des Albums gesetzt werden und somit den Gesamteindruck erheblich schmälern.

Photo courtesy of Rude Records
"Shelter" ist für den Happen zwischendurch, wird in keiner Jahresbestenliste 2016 aufgelistet werden und verliert leider massiv an Spannung während der Laufzeit - zumindest wenn man konzentriert zuhört. Zur einfachen Beschallung eignet sich das Werk von
LIKE TORCHES aber leidlich.
Eine Renaissance für den
schwedischen PopPunk gelingt hiermit aber nicht.
Album-VÖ: 22.01.2016