(Napalm)
"Dormant tyrant - Sleeping giant - Majestic - Uprising" singt
Jon Davis im Opener
'Throne Of Fire'. Und liefert damit eine treffende Beschreibung für den Sound von
CONAN. Wie ein erwachender, sich langsam erhebender Gigant. Monumental. Majestätisch. Gewaltig. Wisst ihr ja aber eh vermutlich schon, denn an den drei Engländern kam ja in den vergangenen Jahren ohnehin kein Fan schwerer Sounds vorbei. Nach jeweils zwei EPs und Alben zerren
CONAN mit
"Revengeance" nun Album Nummer drei aus dem Sumpf.
Zur Eröffnung drückt das
Liverpool-Trio das Gaspedal richtig durch. Also im
CONAN-Rahmen. Das bereits angesprochene
'Throne Of Fire' ballert ordentlich los, bevor die Musiker den Anker werfen. Der Sound der Band erinnert hier an alte
Crowbar. Und ich möchte fast von Hardcore-Einflüssen reden. Donnerwetter!
'Thunderhoof' startet mit unfassbar schwerem Groove und einigen der fuzzigsten Sounds, die jemals in Vinyl gemeisselt wurden. Was das Riffing angeht, vermeine ich erneut einen leichten
Crowbar-Einfluss rauszuhören, der mir so bei
CONAN bisher nicht aufgefallen war. Am stärksten ist die Band für mich immer dann, wenn die Riffs vorwärts rollen und
Jon Davis seinen sirenenartigen Gesang ertönen lässt. Und
CONAN liefern!
'Wrath Gauntlet' drosselt ordentlich die Geschwindigkeit. Zu
Sunn O))) ist es von hier nicht mehr weit. Ein echtes Fest für Fuzz-Fetischisten.
Im Titeltrack ertönt tatsächlich sowas wie ein Blastbeat. Zu ziemlich sperrigem, dissonanten Riffing. Eine Wand aus Sound, die sich plötzlich in mächtigem Midtempo-Groove öffnet. Hammer. Eigentlich ist ja
'Hawk As Weapon' mein Lieblings-Songtitel von
CONAN (und auch allgemein ist der ganz weit vorn), aber
'Every Man Is An Enemy' rüttelt ordentlich am Thron. Auch hier wird wieder hart im Midtempo gegroovt, bevor
'Earthenguard' das Album mit spacigem Intro seinem Ende entgegenfüh

Photo by Matt Thomas
Irgendwie ist auf
"Revengeance" alles beim Alten, aber auch ganz anders. Natürlich gibt es wieder unfassbar mächtige Zeitlupensounds, schwerste Grooves, Songs im XXL-Format, fetteste Soundwände und die üblichen Sword & Sorcery Lyrics, für die
CONAN berühmt sind. Aber gleichzeitig öffnet die Band ihren Sound und veröffentlicht auf
"Revengeance" ihr bisher bestes Material. Der Weg des Vorgängers
"Blood Eagle" wird konsequent weiter beschritten. Es ist nicht mehr nur der Sound, der hier im Vordergrund steht, es sind die Songs selber. Und besser haben mir
CONAN noch nie gefallen.
Album-VÖ: 29.01.2016