(Mascot/Rough Trade) MONSTER TRUCK sind zurück! Nach ihrem 2013-er Debütalbum "Furiosity" und etlichen Touren, unter anderem im Vorprogramm von Vista Chino und Slash, dem es tatsächlich ein Herzenswunsch war, die Kanadier als Support mitzunehmen und der stolzer "Don't Fuck With The Truck"-T-Shirt Träger ist, meldet sich die kanadische Rockformation nun endlich zurück. Wurde auch langsam mal Zeit! Für mich persönlich war "Furiosity" 2013 DIE Rockplatte des Jahres - ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, als ich die Songs zum ersten Mal gehört habe und für gute 45 Minuten staunend vor meiner Anlage saß. Dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an "Sittin' Heavy". Zugegebenermaßen war ich nach dem ersten Hören ein klitzekleines bißchen enttäuscht, weil ich Überhits wie 'The Lion' oder 'Sweet Mountain River' schmerzlich vermisst habe. Nachdem ich die Platte aber mittlerweile gute zehn Mal gehört habe, muss ich diesen ersten Eindruck eindeutig revidieren. Denn auch wenn "Sittin' Heavy" nicht ganz an das Debüt herankommt, handelt es sich doch um eine hervorragende Classic Rock Scheibe, die mit einigen Überraschungen aufwarten kann. Mit 'Why Are You Not Rocking?' gelingt MONSTER TRUCK wie schon auf ihrem Erstlingswerk ein fantastischer, schneller, knackiger und mitreißender Opener, an den das Quartett mit 'Don't Tell Me How To Live' und 'She's a Witch' nahtlos anknüpft. Und obwohl 'For The People' zwar mitunter ein bißchen an Kid Rocks Radiotauglichkeit erinnert, kann man sich nicht wirklich lange dagegen wehren, den Refrain mitzusingen und mit dem Fuß ordentlich im Tackt auf den Boden zu stampfen. 'We will rise up to fight your evil'! Mit 'Black Forest' wird es dann zum ersten Mal ruhiger auf "Sittin' Heavy". Sänger/Bassist Jon Harvey singt von verlorener Hoffnung, Einsamkeit und dem Verlust geliebter Menschen. Untermalt wird die Traurigkeit des Songs von Jeremy Widermans herrlich getragenen Bluesgitarrenriffs und den weichen Keyboard Sounds von Tastenmann Brandon Bliss - man kann die Verzweiflung förmlich spüren. Wer das Vergnügen hatte, MONSTER TRUCK auf ihrer Tour mit Slash zu sehen, dem dürfte 'Things Get Better' bekannt vorkommen. Spitzen Klavier-Intro, das erneut unter Beweis stellt, wie maßgeblich - neben der Gitarre natürlich - der Keyboardsound für den Klang von MONSTER TRUCK ist. Und gegen Ende gibt's auch noch nen schönen Schellenkranz - Classic Rock Herz, was willst Du mehr?
Photo by Brooks Reynolds

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'The Enforcer' wartet mit Chören auf, die den geneigten Hörer an den "Furiosity"-Überhit 'Old Train' erinnern dürfte. Ein weiteres Highlight - und das ist tatsächlich nicht oft der Fall, wo doch viele Alben gegen Ende eher abflachen - ist der letzte Song 'Enjoy The Time', eine wundervolle und emotionale Mid-Tempo-Nummer, die dem Album einen stimmigen Abschluß gibt und mich persönlich an Black Stone Cherry-Songs wie 'Things My Father Said' erinnert - was durchaus als Kompliment gemeint ist. Eigentlich würde ich der Platte guten Gewissens sechs Blitze und damit die volle Punktzahl geben, da "Sittin' Heavy" aber eine Spur weniger famos als "Furiosity" ist, gibt's nur fünf Blitze - die allerdings von ganzem Herzen! Trackliste "Sittin' Heavy" 1. Why Are You Not Rocking? 2. Don't Tell Me How To Live 3. She's A Witch 4. For The People 5. Black Forest 6. Another Man's Shoes 7. Things Get Better 8. The Enforcer 9. To The Flame 10. New Soul 11. Enjoy The Time Zum Glück dauert es nicht mehr lange, bis MONSTER TRUCK wieder nach Deutschland kommen. Leider nur für drei Dates, aber wer in der Nähe ist, sollte sich das auf gar keinen Fall entgehen lassen: 29.03. Bochum, Rockpalast (Matrix) 30.03. Berlin, Privatclub 31.03. München, Strom Album-VÖ: 19.02.2016 5-Blitz