(Napalm Records) Neues aus Schweden - ADEPT veröffentlichen ihr viertes Studioalbum, welches den Namen "Sleepless" trägt. Der Vorgänger "Silence The World" hat mich seinerzeit nicht sonderlich mit Neuerungen überrascht, weshalb ich die Platte kaum gehört habe. Umso gespannter war ich bei der Albumankündigung von "Sleepless", ob sich diesmal was am Sound geändert hat oder ob es doch beim typischen ADEPT-Sound geblieben ist. Zusammenfassend kann man sagen, dass es (leider) beim gewohnten Sound geblieben ist. Hier und da gibt es dann aber doch ein bisschen frischen Wind, wovon ich mir allerdings mehr gewünscht habe. Im Detail bedeutet das: Mit 'Black Veins' ist ein idealer Opener gefunden, nach der Einleitung geht der Song v.a. zu Beginn vorwärts. Die Strophen sind recht aggressiv, der Refrain melodisch. Gegen Ende erklingen dann sogar Frauenstimmen im Chor und eine Akustikgitarre/Piano?. Trotzdem hat es für mich den typischen ADEPT-Sound, vereint aber alle verfügbaren Elemente. Bei 'Wounds' ist das Schlagzeug ziemlich schnell, wodurch auch die Strophen nicht so ADEPT-typisch sondern schneller und aggressiver sind. Mit dem Refrain geht es mit Gesang von Robert Ljung aber zurück zu alten Mustern und auch das Zusammenspiel aus (Frauen)chor und Roberts Geshoute bringt keinen Wow-Effekt. Der Song 'Dark Clouds' wurde bereits vorab veröffentlicht und hat einen ziemlich großen Gesangsanteil, da der Refrain ziemlich lang und auch vom Gesang her langgezogen ist. Dafür sind aber die Gitarren v.a. in den Strophen ziemlich cool und gefühlt packt Robert einige tiefere Growls aus. Mit dem Anfang von 'Carry The Weight' fühle ich mich etwas an Parkway Drive erinnert, auch in der zweiten Songhälfte erinnert mich ein Part an 'I miss you' von Blink 182, wodurch der ansonsten eher nicht besonders außergewöhnliche Song immerhin etwas interessanter wird. Frischen Wind bringt dagegen 'Rewind The Tape', wo man zu Beginn auch einen Sprechpart zu Hören bekommt, aber mich im Anschluss aufgrund der Melodie an A Day To Remember erinnert. Der Song zählt definitiv zu meinen Favoriten des Albums! 'Down and Out' verfügt über ein recht langes Intro, auch die Instrumente sind in der ersten Strophe sehr reduziert aber die Gitarren dennoch im Vordergrund, wodurch ich mich an Being As An Ocean erinnert fühle. Für mich eine neue Facette, die in der zweiten Hälfte aber nicht wirklich aufrecht erhalten wird, da dort wieder mehr Instrumente zu hören sind. Allerdings gefällt mir das Ende dann wiederum ziemlich gut. Anschließend folgt 'The Choirs of Absolution' mit einem noch längeren Intro, aber die Strophe geht in's Ohr und überzeugt mich v.a. mit ihren Breakdowns. Beim nachfolgenden Titel 'Lights' konnte ich für mich aber gar nichts Neues entdecken. Glücklicherweise erklingt danach 'The Sickness', was sich bestimmt auch live richtig gut macht, da v.a. Gitarre und Schlagzeug überzeugen und es insgesamt ziemlich abwechslungsreich ist. Mein zweiter Favorit des Albums!
Photo by Lucas Englund

Photo by Lucas Englund

Manch einer mag vielleicht schon den gleichnamigen Song zum Albumtitel vermisst haben, aber dieser findet sich ungewöhnlicherweise am Ende. Das instrumentale Intro und der ergänzende Sprechpart füllen die komplette erste Songhälfte aus, wodurch es insgesamt viel ruhiger ist, als der Opener. Wie ich aber finde, ist es gerade dadurch ein super Gegenstück zum Anfang und damit ein gelungenes Ende. In der zweiten Songhälfte gibt es dann aber auch noch Geshoute zu hören, bevor das Album sehr hymnenmäßig ausklingt. Alles in allem also doch wieder ein ziemlich solides ADEPT-Album mit nur wenigen Weiterentwicklungen. Da ich den Sound aber sehr gerne mag und es hier und da durchaus einige Leckerbissen zu entdecken gibt, bewerte ich "Sleepless" mit 4 von 6 Sternen. Album-VÖ: 19.02.2016 4-Blitz