(Earache Records/ADA-Warner Music)
Als THE WHITE BUFFALO nimmt uns Jake Smith mit auf eine Reise durch die Schönheiten und Untiefen Nordamerikas. "Love And The Death Of Damnation" ist zwar schon das fünfte Studioalbum, aber das erste, welches den Weg nach Deutschland gefunden hat.
Wenn man Bock darauf hat und sich für das weite Feld des Blues im Singer-/Songwritergewand geringfügig interessiert, wird man hier schnell fündig werden und aufgrund der vorgetragenen Authenzität innerlich jubilieren, ob der Frische, die dieses Album ausstrahlt.
Auch ein Chuck Ragan versucht sich ja gelegentlich an diesem Genre, fängt damit aber mittlerweile an zu langweilen, weil ihm nichts Neues einfällt. Bei THE WHITE BUFFALO sieht es da umgekehrt aus. Klar ist die Instrumentierung reglementiert, aber der Einsatz so flexibel und kreativ gestaltet, das man sich auf jeden einzelnen Ton von "Love And The Death Of Damnation" freut.
Durch seine dunkle Stimme wird die musikalische Umsetzung nochmals um einige Nuancen aufgewertet. Ob es nun die 'Darker Days' zum Anfang sind oder 'Chico' mit mexanischen Trompeten begleitet wird. Dem Album wohnt ein Schwung inne, der auch durch das nachdenkliche 'Radio With No Sound' nur minimal ausgebremst wird.
Danach folgt das wunderbare Liebeslied 'Home Is In Your Arms' - völlig unpeinlich und wunderschön intoniert mit kleiner stimmlicher Referenz an Mark Lanegan. Großartig, positiv, gänsehauterzeugend!
Natürlich darf eine Ballade mit einem weiblichen Gastbeitrag nicht fehlen. Beim ersten Duett, welches THE WHITE BUFFALO überhaupt aufgenommen hat, hat er sich als Unterstützung bei 'I Got You' Audra Mae ins Boot geholt. Gemeinsam machen sie einen langsamen Blues inkl. Slidegitarre und Pianounterstützung zu etwas Besonderen.
Dann: 'Modern Times' - ein verdammter Hit und in Verbindung mit dem dazugehörigen Video ein Fest für die Sinne...checkt das:
Bis hierhin ist erst die Hälfte des Albums rum und ein Highlight folgt dem nächsten...auch die zweite Runde bis einschließlich Song Nummer 14 überrascht, bewegt und spielt mit den Emotionen des Zuhörers. Ob nun tieftraurig und düster ('Last Call To Heaven'), einem energischen Arschtritt wie bei 'Rocky' oder dem typischen Lagerfeuer-Schunkel-Song 'Fantasy'.
Photo by Marc Lemoine
THE WHITE BUFFALO ist ein wunderbares Kleinod und tolles Projekt, welches auch hierzulande eine viel größere Aufmerksamkeit verdient. Fun Fact zum Ende: THE WHITE BUFFALO haben die letzten Szenen der famosen Serie Sons Of Anarchy verdedelt und auch hier gezeigt, das gestandene Männer zu großen Gefühlen fähig sind.
"Love And The Death Of Damnation" muss man entdecken - und wenn man sich herangewagt hat, wird man mit einem Album belohnt, welches in jeglichen Lebenssituationen wirkt und ein Freund für die Ewigkeit werden kann.
Album-VÖ: 12.02.2016