(ABC-Roxxon)
"Keiner sagt, dass es einfach wird", aber liebe
FINDER, wer solch ein Album vorlegt, der darf zumindest optimistisch sein, dass es auch nicht allzu schwer wird. Das Debüt der Band, die vorher teilweise schon bei
Blakvise zusammen musizierte, darf als durchweg gelungen betitelt werden. Ich mochte
Blakvise ja schon recht gern, aber ich muss sagen, dass der Wechsel zur deutschen Sprache eine goldrichtige Entscheidung war. Eigentlich scheue ich mich davor, wenn es darum geht, meine persönlichen All-Time-Favorites als Referenz zu ziehen, aber während ich mir die einzelnen Songs durchhörte (wieder und wieder) musste ich oftmals an "
Bleed America" von
Jimmy Eat World sowie
"Come on feel…" von
The Lemonheads denken. Irgendwo dazwischen sitzen
FINDER, und das dann auch noch mit deutschen Texten, die mir nicht schnell
Silbermond-mäßig auf den Senkel fallen. Schön!
Was dieses Album so überaus qualifiziert, ist das Wechselspiel zwischen rockenden Uptempo-Songs, die den Kopf zum Wippen bringen, und ruhigeren, fast nachdenklichen Nummern, denen man einfach nur zuhört. Obwohl die einzelnen Songs allesamt ein leicht eigenständiges Gesicht zeigen, ist doch ein klarer Stil zu erkennen.
Klanglich hat
Florian Nowak im
Dailyhero Tonstudio in
Berlin alles richtig gemacht. Das Album klingt authentisch, sphärisch, hat jede Menge Platz zum Atmen.
Sänger und Gitarrist
Jochen Gros versteht es, seine Gesangsparts auf den Punkt zu bringen, seine Stimme gekonnt mit der Gitarre zu unterstützen und im Studio die richtigen zweistimmigen Melodien zu entwickeln. Das Rhythmus-Duo
Daniel Petereit am Schlagzeug und
Markus Frank am Bass harmoniert ebenfalls prima, sodass hier ein gutes Groove-Fundament entsteht.
Wer sich über den Grundtenor der Scheibe selbst informieren will, der hört sich einfach die Single
'Keiner sagt, dass es einfach wird' an oder schaut den neuen Videoclip zu
'Wieder klar'.

Photo by Viktor Schanz
Das fast schon puristische Covermotiv könnte so genauso gut als Kinderbuchvorlage genutzt werden, was ich absolut charmant finde und was zu dem Album auch prima passt.
Genug des Lobes! Deutsche Rockmusik hat ganz klar wieder eine Berechtigung in dieser Zeit, und
FINDER sind ein guter Beweis dafür. Wer auf Abwechslungsreichtum und schönen, melodiösen, oft zweistimmigen Gesang steht, der sollte hier definitiv ein Ohr riskieren!
Album-VÖ: 26.02.2016