(Eleven Seven Music / EMI)
Seit nunmehr acht Jahren und vier Alben pflügen sich
HELLYEAH durch den Acker der die Welt bedeutet. Wirkliche Ausrufezeichen konnten die als legitime
Pantera-Nachfolger gehandelten Rednecks meiner Meinung nach allerdings noch nicht setzen. Nun also
"Unden!able".
Von der Plattenfirma als das dickste Ding 2016 angepriesen, war ich ziemlich gespannt, ob die Amis den Besetzungswechsel an der Axt von
Greg Tribett (
Mudvayne) zu
Tom Maxwell (
Nothingface) für sich nutzen können.
Erster Eindruck nach den ersten zwei Songs: Um Gottes Willen! Was soll das?! Die Songs
'X' und
'Scratch a Lie' sind alles andere als ein Statement für
HELLYEAH im Jahr 2016.
Frontbrüller
Chad Lee Gray versucht mehr Worte in den Text zu pressen, als
Busta Rhymes in seinen besten Zeiten. Das ist alles andere als songdienlich und macht es für mich unhörbar.
Bis Song sechs wird es kaum besser. Belanglose, nichtssagende Musik.
Aber dann scheint irgendwas passiert zu sein. Alle gucken fragend zu
Vinnie:
„Was würde Dimebag jetzt machen?“ Stille. In meiner Vorstellung ist dann
Dimebag, der sich
Thors Hammer geliehen hat, im Proberaum von
HELLYEAH erschienen und hat ordentlich aufgeräumt! Falls dem so war (wir werden es nie erfahren), hat er alles richtig gemacht.
HELLYEAH“ hauen nämlich mit
'Leap Of Faith' ihr persönliches
'This Love' raus. Saustark.
Mit
'Blood Plague' und
'Life Or Die' atmet die Platte auch endlich den Spirit, den ich mir von so einer Allstarband erwarte.
Mit
'I Don't Care Anymore' fällt es dann leider noch mal stark ab, aber das bleibt in der zweiten Hälfte des Albums die Ausnahme.
'Love Falls' setzt hier nochmal ein Ausrufezeichen und lässt die Protagonisten als eine eigenständige Band erscheinen, die ihren Stil gefunden hat.

Photo by David Jackson
'Grave' ist zum Abschluss nochmal eine richte Dampfwalze mit ein wenig
Slipknot-Attitüde, jedoch ohne die neu gewonnene Eigenständigkeit von
HELLYEAH zu verlieren.
Als Fazit bleibt zu sagen, dass
"Unden!able" das mit Abstand beste Werk von
HELLYEAH ist. Leider ist aber der Graben zwischen „ultra“ und „unhörbar“ noch zu tief, sodass es trotz der starken Momente, die
"Unden!able" definitiv hat, nur zu 3,5 Blitzen reicht.
Album-VÖ: 03.06.2016