(Bastard Basement Records/ H'art)
2016 scheint das Jahr der Comebacks zu sein. Zumindest im weiten Feld des Punkrocks haben in diesem Jahr schon
Blink 182 und
Descendents bewiesen, wie es funktionieren kann, ohne seine Authenzität auf's Spiel zu setzen.
Nun also auch
D GENERATION, wahrscheinlich nur eingefleischten Fans von Namen her bekannt.
D GENERATION zocken auch nicht lupenreinen PunkRock, sondern wildern ebenfalls im GlamRock, Blues und GaragenRock. Eine feine Mischung, die Frontmann
Jesse Malin (nach einigen formidablen Soloausflügen) nach 17 Jahren Funkstille wieder reaktiviert hat. Jetzt zocken
D GENERATION quasi in Originalbesetzung das vorliegende
"Nothing Is Anywhere".
"Bands break up, but we're a family, and that's something you can never get away from. We were brothers from the start." So das Statement von Frontmann
Malin.
Was die Famile nach 25-jähriger Bandgeschichte noch in petto hat, habe ich mir mal angehört. 🙂
Mit
'Queens Of A' startet das Album und überzeugt mit einem entspannten Rock 'n Roller, der Coolness atmet und nicht der schlechteste Beginn für ein Comeback ist. Vielleicht ist es altersbedingt, aber alle Songs pendeln sich im Midtempo-Bereich ein, ohne größere Überraschungen anzubieten.
'Apokalypse Kids' ist die Herausforderung an
Social Distortion auch endlich mal aus der Hüfte zu kommen,
'21st Century Blues' schwoft unspektakulär aus den Boxen,
'Dance Hall Daze' erinnert an den rockigen
Neil Young usw. usf.
Im Prinzip ist
"Nothing Is Anywhere" ein schönes Sammelsurium aus Adult-Heartfelt-Rock und für Menschen produziert, die im Leben stehen und sich trotz mancher Widrigkeiten noch an und für Musik begeistern können.
Auch Fans von
Bruce Springsteen und
Tom Petty kommen auf ihre Kosten, die Zurückgelehntheit tropft aus jeder Note. Wenn
Malin auf die Produktion des vorliegenden Albums angesprochen wird, benutzt er die Worte
"fast and loud", wobei das am eigentlichen Ergebnis vorbeigeht.

Photo courtesy of Oktober Promotion
Hier wird ein typisches Alterswerk zelebriert, welches ohne Überraschung daherkommt, aufgrund der soliden Songs aber das ein oder andere gespitzte Öhrchen erreichen sollte. Wer
Cheap Trick oder Sudioaufnahmen der
Ramones mag, kann auch bei
D GENERATION getrost zugreifen.
Feine Platte für zwischendurch, hatte mir mehr erhofft/erwartet. 3,5 Blitze (in besonderen Stimmungen sogar 4 wert)!
Album-VÖ: 29.07.2016