(Spinefarm Records/Loma Vista Recordings)

Was ist denn bitte mit GHOST los? Die doch eher streitbare Band sorgt mit neuer EP für Einigkeit unter den Musikpuristen. Egal wen man fragt, die Single 'Square Hammer' fetzt und setzt sich hartnäckig in den Gehörgängen fest. Für viele bereits der Song des Jahres. Ob die EP da mithalten kann?

Unter dem Titel "Popestar" haben die Gothic-Rocker von GHOST völlig überraschend eine neue EP auf den Markt gebracht. Neben der neuen Single 'Square Hammer' beinhaltet die EP auch vier Coversongs. Als Produzent zeichnete sich Tom Dagaty verantwortlich, welcher bereits für die Pixies, Royal Blood oder Opeth an den Reglern saß.

Die EP kann man ab sofort sowohl in physischer als auch in digitaler Form erwerben. Und wer das 2015 erschienen Album "Meloria" noch nicht in seinem Besitz hat, kann nun auch zur Deluxe Version greifen, welche nun die "Popestar"-EP beinhaltet. In diesem Zusammenhang sei noch mal auf unsere damalige Rezension zu "Meloria" hingewiesen:

GHOST – Meliora

Der Leadsingle 'Sqaure Hammer' wurde auch gleich noch ein sehr sehenswertes Video spendiert, welches man als große Kunst bezeichnen kann. Die Band zitiert hier einige Filmklassiker, angefangen bei Metropolis über Nosferatu bis hin zu Godzilla:

'Square Hammer' schöpft ordentlich 80er Feeling und kombinierte diese Stimmung mit einigen Elementen klassischen Hard-Rocks. Unterm Strich steht der wohl eingängigste Powerpop-Track des Jahres. Ohrwurm, Ohrwurm, Ohrwurm!

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photo courtesy of spinefarm records

Dass die weiteren Tracks der EP, allesamt Coverversionen, da nicht so ganz mithalten können, scheint geradezu logisch. Mit 'Nocturnal Me' bedient man sich im Fundus von Echo And The Bunnymen. Der Gesang von Papa Emeritus III ähnelt sich hier sehr mit der Originalversion aus dem Jahr 1984 und man vermisst einfach die eigene Note bei dem Song. 'I Belive' ist ein Cover des wohl größten Hits von Simian Mobile Disco und gefällt mir persönlich nach 'Square Hammer' am besten auf der EP. Der Track wird im Vergleich zum Original deutlich reduziert. Die elektronischen Elemente werden durch die Kirchenorgel ersetzt und am Ende steht ein immer noch perfekter Popsong. Einen ebensolchen haben Annie Lennox und Dave Stewart bereits Mitte der 80er mit 'Missionary Man' abgeliefert. Und genau an diesem Track verheben sich GHOST ganz leicht und das Original bleibt unerreicht. Zum Schluss gibt es mit 'Bible' ein Cover von Imperiet, eine Band, welche sich Mitte der 90er in der schwedischen Alternative-Rockszene einen Namen machte. Mir war die Band und der Track bisher unbekannt, aber auf "Popestar" passt dieses Cover wie die Faust aufs Auge.

5-Blitz

VÖ-Datum: 16.09.2016