(Steamhammer / SPV) Mit ihrem inzwischen elften Studioalbum "The Serpent Only Lies" zeigen die Herren von CROWBAR mal wieder eindrucksvoll, dass man unglaublich harte Musik schreiben kann und dabei trotzdem melodisch bleibt. Frontmann und einzige Konstante in der Band, Kirk Windstein, hat sich für diese Scheibe viel mit der Bandvergangenheit auseinandergesetzt, und das zieht sich deutlich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Das Cover ziert eine Schlange, die sich in der Form der fleur-de-lis, dem Wappensymbol von CROWBAR's Heimat New Orleans, um einen alten Mann windet. Dieses erinnert optisch stark an die ersten beiden Covermotive von CROWBAR, wodurch sich auch im Layout ein gewisser Kreis schließt, den man bei genauem Hinhören auch in der Musik erkennen kann. Songs wie der Opener 'Falling While Rising' oder 'I Am The Storm' hätten auch perfekt auf das zweite, selbstbetitelte Album der Band gepasst, und überhaupt ist der gesamte Sound wieder klar schleppender, schwerer und gleichzeitig auch aufgeräumter. Windstein selbst vermerkt, dass er wieder weniger Text geschrieben habe, um den Gitarrenriffs mehr Platz einzuräumen, sich im Gesamtklang zu entfalten. Bewusst wäre mir das sicherlich nicht selbst aufgefallen, aber mit diesem Hintergrundwissen merkt man tatsächlich (vor allem im direkten Vergleich zum Vorgänger "Symmetry In Black" aus dem Jahr 2014) ziemlich deutlich, was er meint.
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Photo by Jimmy Hubbard

"The Serpent Only Lies" ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Band es schaffen kann, sich selbst absolut treu zu bleiben und sich in gewisser Weise sogar selbst zu kopieren, ohne dabei langweilig oder belanglos zu wirken. Wer auf schleppenden Sludge Metal steht, der kommt an dieser Scheibe dieses Jahr mutmaßlich nicht dran vorbei, denn CROWBAR bringen hier ein Album an den Start, das auf gleicher Augenhöhe mit ihren erfolgreichsten Alben steht. Ich war zugegeben ein wenig skeptisch im Vorfeld, ob mich CROWBAR überhaupt noch jucken würden, aber hier fühle ich mich plötzlich zurückversetzt in das Jahr 1993, wo man mit Freunden zu 'All I Had I Gave' auf der Tanzfläche alles gegeben hat (Achtung Wortwitz). Album-VÖ: 28.10.2016 5-Blitz