(Dead Sheperd Records/Indigo)
Im letzten Jahr feierten die Jungs von
FIDDLER'S GREEN ihr 25 jähriges Bandjubiläum und dazu gab es neben einer ausgedehnten Tour auch ein starkes Best-Of Album. Nun ist es endlich soweit und mit
"Devil's Dozen" steht das nächste vollwertige Album in den Startlöchern, welches uns sogar mehr als ein Dutzend neuer Lieder bietet. Ob es nun ein gutes oder schlechtes Omen ist, dass es sich um Longplayer Nummer 13 handelt, darf jeder für sich entscheiden.
Los geht es auch gleich mit
'Devil's Dozen', welches einen sofort in ausgiebige Tanzlaune versetzt. Ein hohes Tempo und ein packender Refrain sind nur ein paar Gründe, warum das Album nicht besser hätte starten können. Wer jetzt noch sitzt, für den heißt es
'Bottoms Up', welches die Geschwindigkeit etwas drosselt und von
Albi gesungen wird. Ein gutes Lied, welches dazu aufruft, mal wieder Party zu machen. Und mit
'Down' kann diese definitiv starten, schon nach ein paar Sekunden ist klar, warum man gerade dem Teil schon ein Musikvideo spendiert hat. Ähnlich wie der Opener greifen hier alle Stücke ideal zusammen und erschaffen damit den zweiten Ohrwurm des Albums. Die Melodie wurde übrigens dem peruanischen Volkslied
El Cóndor Pasa entnommen, welches hierzulande wohl am meisten durch die Version von
Simon & Garfunkel bekannt ist. Es folgt eine Coverversion des Klassikers
'Boat On The River' von
Styx. Ein schönes Stück, um mal wieder etwas runter zu kommen. Mit
'Perfect Gang' kommt dann auch gleich so ein richtiges Gute Laune-Lied. Mehr auf Melodie und Geselligkeit betont, ist es nicht so schnell, macht aber sofort Lust darauf, mal wieder mit ein paar Kumpels um die Häuser zu ziehen. Das hohe Niveau der Platte wird auch mit
'Leaving Of Liverpool' gehalten, wobei mir
'Johnny' gleich noch ne Ecke besser gefällt. Tatsächlich kann ich es da gar nicht abwarten, bis man den Song nächstes Jahr live hören und mitsingen kann.
'Bad Boys' startet verhältnismäßig aggressiv und auch der Refrain wird quasi eher ins Mikrofon gebrüllt. Dazu stehen die fröhlich erklingenden Verse fast schon im Kontrast. Eine Ballade erklingt dann mit
'Blame It On Me', welche vor allem durch den gelungenen Chorgesang zu überzeugen weiß.

Photo by Holger Fichtner
Langsam aber sicher immer schneller wird es bei
'All The Way', welches mit dem Refrain so richtig durchstartet und einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen wird.
'Mr. Tickle' ist sicherlich der ungewöhnlichste Titel auf
"Devil's Dozen" und bringt zum Schluss hin nochmal ein bisschen Abwechslung mit ins Spiel. Mich reißt das Ganze aber nicht so wirklich mit. Macht aber nichts, da ja noch zwei Lieder verbleiben und schon bei
'Here We Go Again' bin ich wieder in den Bann gezogen. Ob nun der Refrain oder das geniale Solo, in meinen Augen ist es einer der besten Songs von
FIDDLER'S GREEN überhaupt. Der Rauswurf erfolgt dann mit
'We Won't Die Tonight', zu dem sich ganz nach eigenem Geschmack perfekt tanzen oder schunkeln lässt.
Die Jungs bleiben ihrem Pfad treu und werden auch mit dem 13. Studioalbum keine alteingessenen Fans vergraulen. Aber wahrscheinlich wird man ein paar neue dazugewinnen können. Denn so eine Hitdichte findet man nur auf den wenigsten Alben, vorausgesetzt man kann sich für den gebotenen Irish Speedfolk begeistern. Ein paar mehr Innovationen wären vielleicht ganz interessant gewesen, aber es geht halt auch ohne, wenn man sein Fach beherrscht. Die gut 45 Minuten vergehen wirklich wie im Flug und nur ein bis zwei etwas unispirierte Lieder verhindern den Aufstieg in den Wertungsolymp. Die normale Version erscheint übrigens in einem schönen aufklappbaren Digipak mit Bandfoto. Auf die Tour Anfang des nächsten Jahres darf man sich jetzt aber sogar noch mehr freuen.
Album-VÖ: 28.10.2016