(Pelagic Records)
MONO gehören im Post-Rock zu den ganz großen Namen, auch wenn es durchaus kritische Meinungen gibt, die ihnen vorhalten “das Rad nicht neu zu erfinden”. Jetzt ist das manchmal ja auch gar nicht notwendig, um als Band dennoch wichtig und relevant zu sein. Bei MONO ist das definitiv der Fall. Post-Rock, dass kann ja auch alles Mögliche sein und bezieht dennoch immer wieder auf ähnliche Rezepte, aus denen der Brei gekocht wird. Lange Songs, die völlig ohne klassische Strukturen auskommen, Gesang sowieso nicht, und dann noch ganz viel Laut-Leise Wechselspiel. Brachiale Riffs à la Russian Circles gehen genauso wie Shoegaze-Meets-Black Metal Tremolo-Picking, solange viel Reverb auf den Gitarren liegt und alles schön warm klingt.
MONO sind nicht nur daheim in Japan Superstars, sondern auch eine der am intensivsten weltweit tourenden Bands in diesem Metier - und eben auch eine der erfolgreichsten. Japanische Ästhetik und Mythologie scheint in Ihren Werken immer wieder durch und dies ist wohl auch eines der Alleinstellungsmerkmale der Band. Vor allem aber ihr Gespür für Songs, die so monumental sind, dass man sie fast nur als kleine orchestrale Meisterwerke bezeichnen kann, lässt sie herausstechen. Da kann ein Song schon mal 17 Minuten in Anspruch nehmen. Deshalb schaffen es auch nur 5 Stücke auf die Full-Length, die allerdings so traumhaft schön ineinander übergehen, dass das Album einfach vorbeifliegt. Die oben erwähnten Shoegaze-Parts gehen über in ruhige cleane Klanggefilde.
Wenn ein Riff gut ist, dann lässt man sich Zeit und baut den Part auf und auf und auf und auf. Nichts für Eilige! Man muss schon gewillt sein, sich auf den Sound einzulassen. Das ist wahrlich nichts für ungeduldige Gemüter. Alle anderen finden bei jedem Durchlauf neue Dinge in den Untiefen von MONO's Sound und erfreuen sich daran. Weil es mir manchmal etwas “greifbarer” und alles doch ein bischen “kompakter” sein könnte hier und da. Weil die Konkurrenz nicht schläft und die ganze Magie von MONO wohl vor allem live zu Tage kommt, von mir sehr gute 4,5 Blitze.
Album-VÖ: 14.10.2016

Photo courtesy of Pelagic

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