(Earache/ADA/WMG)
Das selbstbetitelte Debütalbum der Band
WAKRAT würde wohl kaum so viel Aufmerksamkeit erhalten, wenn nicht unter den drei Bandmitgliedern ein sehr klangvoller Name zu finden wäre.
Tim "Timmy C" Commerford, vielen bekannt als Gründungsmitglied von
Rage Against The Machine und Member von
Audioslave zwischen dem Jahr 2000 und 2006, gründete mit
Laurent Grangeon und
Mathias Wakrat die nach ihm benannte Combo.
Commerford und
Wakrat trafen sich durch den
Rage Against The Machine-Frontmann
Zack de la Rocha und beide teilen eine Vorliebe für das Mountain-Bike fahren. Bereits am 14.September 2015 spielte die Band ihr erstes Livekonzert in
Kalifornien, dennoch konnte das Album erst nach erfolgreichem Abschluss des Plattendeals mit
Earache Records verwirklicht werden.
WAKRAT unterscheiden sich musikalisch sehr von
Commerfords anderen Projekten. Neben dem Bass übernimmt er dieses Mal auch den Gesangs-Part. Wer saubere Riffs wie bei
Audioslave erwartet, wird direkt im Opener
'Sober Addiction' eines Besseren belehrt. Dem Zuhörer wird direkt deutlich gezeigt, wo das Album hinwill, nämlich nach vorne. Es ist lauter, schneller und aggressiver Punkrock der alten Schule. Textlich schließt
WAKRAT direkt an
Rage Against The Machine an und schreit dem korrupten System neun energetische Songs entgegen, in denen Politiker und Konzerne unter Beschuss genommen werden. Soziale Ungerechtigkeit ist ebenfalls einer der Pfeiler, auf denen sich die
WAKRAT-Platte aufbaut. Am deutlichsten wird diese „Anti“-Mentalität im Song
'Generation Fucked' ausgedrückt. Allerdings muss man dem Album auch eingestehen, dass es das Erstlingswerk der drei US-Amerikaner ist und das Debüt an vielen Stellen nicht ausgereift klingt. Zwar weckt die Platte Erinnerungen an die alten
Refused-Werke, aber leider wirken die neun Songs alle etwas eintönig. Teilweise hinkt die Rhythmik und im Endeffekt ist
"Wakrat" wohl eher eine Scheibe für Genre-Liebhaber und zumindest nicht so sehr massentauglich wie noch
Rage Against The Machine oder
Audioslave.

Photo courtesy of Oktober Promotion/Earache
Das Album erschien bereits am 08.11.2016, am US-Wahltag als systemkritisches Zeichen, als digitaler Download. Aufgenommen wurde das Album im
BlakCole Studio, produziert von
Erik Colvin, abgemischt von
Brenden O’Brian und gemastert durch
Ted Jensen im
Sterlin Sound.
Viel Energie und Gesellschaftswut helfen jedoch nicht den eher eintönigen Gesamteindruck zu überdecken. Daher gibts für
"Wakrat" auch nur 4 von 6 Blitzen.
Album-VÖ: 11.11.2016