(Horror Business Records)
Hardcore aus
deutschen Landen, besser gesagt aus
Dortmund. Welches andere Genre sollten
FIGHTING CHANCE mit ihrem Namen auch sonst bedienen? 😉
Das Debütalbum
"Lightsout" ist schon seit einigen Tagen erhältlich, was aber nicht heissen soll, dass man nicht trotzdem auf den Fünfer aufmerksam machen kann. Wenn man sich das Cover des vorliegenden Albums betrachtet, fallen einem aufgrund fehlender Reize eigentlich keine passenden Assoziationen ein. Etwas nichtssagend das Ganze - was aber hoffentlich nicht auf die Musik zutrifft.
Nach einem schönen Intro (ich mag halt musikuntermalte Samples), geht es bei
'Solitude' auch direkt Richtung Magengegend. Der destruktive Ansatz und das wütende Geshoute zeigen von Anfang an, wohin die Reise gehen wird. Bei
FIGHTING CHANCE werden nicht die positiven Gefühle verstärkt, sondern der lähmenden Frustration entgegengebrüllt.
Wenn bei
'Headstrong' das Mittel der clean gesungenen Strophe eingesetzt wird, kommt das der Aufmerksamkeitsspanne des Zuhörers sehr entgegen, da hier das leicht eintönige Hardcore-Geshreddere aufgebrochen wird und die Dynamik massiv gewinnt. Ebenfalls ein gutes Beispiel für den Einsatz von gesungenen Parts (die aber im Laufe der Platte nicht zu penetrant genutzt werden) ist der Song
'Room'. Hier wird klarer Gesang mit dem aggressiven Geshoute vermengt und somit ein emotional-wuchtiger Track geschaffen, der im Ohr hängen bleibt und nachwirkt.
Vom produktionsmäßigen Niveau gibt es überhaupt nichts zu meckern, jeder Moshpart, jeder Break ist gut akzentuiert. Mir persönlich fehlen etwas die Haken und Ösen, die es mir leichter machen würden, mich noch mehr auf
FIGHTING CHANCE einzulassen. Hier und da mal eine Gitarrenmelodie einzubauen, würde dem Ganzen sicherlich nicht schaden. Aber die Jungs haben sich natürlich Gedanken gemacht und alles weggelassen, was ihrer Meinung nichts auf
"Lightsout" zu suchen hat.

Fighting Chance Photo by Alex Mueller (Artificial Heart)
FIGHTING CHANCE haben mit
"Lightsout" ein authentisches und rundes Stück Musik abgeliefert und dürfte allen Fans von
Terror, Lionheart oder
Born From Pain gefallen. Das Album ist passgenau auf die Zielgruppe zugeschnitten, lässt aber durch marginale Hintertürchen den Zugang für neue Hörerschaften offen.
Mehr Infos:
https://www.facebook.com/fightingchanceofficial/
Album-VÖ: 07.10.2016