(Massacre Records)

So richtig weiß ich bei "Syncretism" gar nicht wo ich anfangen soll. Es ist schließlich das nunmehr 13. Studioalbum der niederländischen Death Metal Urgesteine SINISTER.
Das epische Intro in 'Neurophobic' gibt jedenfalls schon mal genug Zeit die Haare auf zu machen. Was einem da anschließend entgegenbläst ist feinstes Geballer, das einem Marschbefehl in den Moshpit gleichkommt. Ein Blast Beat Teppich jagt den nächsten, die Gitarren sägen alles fachgerecht in handliche Stücke. Nur ab und an gibt es mal einen Moment, in dem man mal durchatmen kann. Technisch und handwerklich bewegen sich SINISTER hier jedenfalls auf sehr hohem Niveau. Kein Wunder, denn die Band treibt bereits seit 1988 ihr Unwesen und das einstige Gründungsmitglied Adrie Kloosterwaard growlt auch heute noch als wenn es kein Morgen gibt. Den Spaß, den er daran hat, kann man deutlich vernehmen.

Neun brachiale Songs bringt "Syncretism" mit und kommt somit auf eine Spielzeit von knapp 50 Minuten. Mein persönlicher Anspieltipp ist in jedem Fall 'Rite of the blood eagle'. Der aus meiner Sicht facettenreichste Song der Scheibe, der gleichzeitig am strukturiertesten wirkt. Fette, drückende Riffs, wechseln sich ab mit fast schon black metallischen Interludes. Selbst der Gesang ist mehr als variabel und das Schlagzeug gibt ein atemberaubendes Tempo vor. Sogar moderne Samples a lá Dimmu Borgir fehlen in dem Song nicht und geben ihm ein angenehmes, abwechslungsreiches Maß an Lockerheit mit auf den Weg.

Photo Courtesy of Massacre Records

SINISTER haben mit "Syncretism" eine solide Pflichtverteidigung abgeliefert. Soviel steht schon einmal fest. So richtig überzeugt mich das neue Album dann aber doch nicht. Bei mir will einfach nicht wirklich etwas hängen bleiben. Mir fehlt das gewisse Etwas, der Grund mir das Album mehr als nur vier, fünf Mal anzuhören. So schade es ist und so sehr ich mich auf das Album gefreut habe, an alte Erfolge vermag es nicht richtig anzuknüpfen und landet bei mir daher nur in der Mittelklasse.

Album-VÖ: 24. Februar 2017