(Fat Wreck Chords/ Edel)

Ein Vierteljahrhundert THE REAL McKENZIES, aber nicht ein Funken Altersmilde ist zu spüren, wenn man sich das elfte Studioalbum "Two Devils Will Talk" reinzieht. Zu dem bandeigenen Fundus der unzähligen FolkPunk-Hymnen gesellen sich vierzehn weitere Kracher, die Frontmann und Mastermind Paul McKenzie mit der aktuellen Besetzung eingespielt hat.

Das Schöne an THE REAL McKENZIES ist, dass man sie immer heraushören kann - nicht nur wegen dem originellen Gesangsorgan von Herrn McKenzie, sondern weil sie immer eine Spur aggressiver klingen als vergleichbare Genre-Bands (Flogging Molly, Dropkick Murphys, The Mahones). Dennoch verlieren sie nie das Gespür für Melodien, die zum bierseligen Schunkeln genauso einladen wie sie ein komplettes Durchdrehen auf Konzerten oder Tanzsälen fördern können.

Seit 12 Jahren gehören THE REAL McKENZIES zum festen Inventar des Fat Wreck Labels und haben dadurch die Sicherheit ausgiebig touren zu können - somit gibt es in diesem Jahr zwischen Mitte April und Ende Mai mal wieder die Chance den Wahnsinn live erleben zu können. Präsentiert werden sicherlich auch neue Songs von "Two Devil Will Talk". Da sind nämlich einige hitverdächtige Tracks auszumachen. 🙂

Bockstarker Beginn mit 'Due West', der mit dem typischen Dudelsack loströtet und selbst Abstinenzler zum Whiskey-Shot-Glas greifen lässt. Perfekter Start mit einem schicken Punkrocker. Hier das Beweisvideo:

'Weyburn' packt nochmal 'ne Schippe drauf und feuert aus allen Rohren - danach wird mit 'One Day' ein beeindruckendes Punkrock-Song-Trio vervollständigt. Toller Start ins Album - so darf es gerne weitergehen. Das Außergewöhnliche: Obwohl der Dudelsack fast durchgängig tönt, zerrt er nicht an den Nerven, wie es bei ähnlichen Bands der Fall ist. Die REAL McKENZIES schaffen es, dieses schwierige Instrument so einzusetzen, dass es nicht als exotisch wahrgenommen wird.

Im weiteren Verlauf dürfen auch Midtempo-Stomper zum Zuge kommen, die "Two Devils Will Talk" enorm spannend machen und noch dazu ein Hitpotential entwickeln, dass teilweise Gänsehaut entsteht, weil man neue Lieblingslieder für sich entdeckt - ein Paradebeispiel ist eindeutig 'Northwest Passage'. Mit Hingabe gesungen, perfekt strukturierter Spannungsbogen, famoser Refrain. Mega!

Es wird im weiteren Verlauf auch einfach nicht nachgelassen - ich habe in den letzten Monaten selten ein Album gehört, welches Hymne ('Sail Again') an Hymne ('The Town') an Hymne ('Pedals') reihen kann, ohne langweilig zu werden (vielleicht Brew36 - überraschenderweise ein McKENZIES Nebenprojekt 🙂 ).

Neues Band-Anthem dürfte wohl eindeutig 'Fuck The Real McKenzies' sein. Meine Fresse, was macht mir dieses Werk Spass....und dann gibt's den runden Abschluss mit dem Song 'Scots Wha Ha'e'. Zwischen der ersten und letzten Sekunde von "Two Devils Will Talk" gibt es nicht einzige Verschnaufpause.

Real_McKenzies_Photo_by_Kitt_Woodland

Real McKenzies Photo by Kitt Woodland

THE REAL Mc KENZIES zeigen wo der Frosch die Locken hat! Wer sich von "Two Devils Will Talk" nicht zum Feiern und Spass haben eingeladen fühlt, geht zum Lachen auch in den Keller - und darf dort gerne bleiben.

Album-VÖ: 03.03.2017