(Big Scary Monsters/ Alive)

Ihr braucht Emotionen in Musik verpackt. Ihr möchtet euch suhlen in den Thematiken Verzweiflung, Wut, Tod aber auch Leben und Hoffnung. Ihr steht auf tollen Indierock, der sich in den 90ern zuhause fühlt? Dann habt ihr vermutlich mit "You're Not As___As You Think" der 2013 gegründeten SORORITY NOISE ein neues Lieblingsalbum.

Das Quartett aus Connecticut beherrscht auf ihrem dritten Output die Klaviatur der Herbst-Melancholie, ist aber in der Lage dem Ganzen positive Elemente zu entlocken. Sehr fokussiert, sehr konzentriert und vor allem mit sauguten Songs ausgestattet, schaffen SORORITY NOISE den Spagat zwischen Ernsthaftigkeit und Entertainment.

Produziert hat übrigens Mike Sapone (Brand New, Taking Back Sunday), der "You're Not As..." einen warmen Sound verpasst hat und die Songs für sich sprechen lässt - kein Firlefanz, sondern die Musik darf atmen und sich entfalten. Das ist so Oldschool, dass es schon wieder neu wirkt.

Es wäre jetzt müßig oder überflüssig, einzelne Songs in den Himmel zu loben oder darauf hinzuweisen, wie perfekt diese oder jene Komposition gelungen ist. "You're Not As___As You Think" funktioniert als Album - jede Note hat seinen Platz und funktioniert im Gesamtkonzept.

Man kann noch Referenzen benennen, um interessierten, musikbegeisterten Menschen die Einordnung einfacher zu machen: Es schimmern krachige The Weakerthans ('Where Are You') genauso durch wie wütende Nada Surf ('A Portrait Of') oder die Tourkollegen von Modern Baseball ('Car').

Sorority_Noise_Photo_by_Pat_Nolan

Sorority Noise Photo by Pat Nolan

SORORITY NOISE schaffen das Kunststück mit perfekten Indierock eine Atmosphäre zu schaffen, die den Hörer in eine Zeit zurückversetzt, in der man sich mitten in der musikalischen Sozialisation befunden hat und entdeckt hat, dass Emo-Rock mit krachigen Gitarren-Eruptionen eines der spannendsten Genres sein könnte. "You're Not As___As You Think" fällt etwas aus der Zeit, ist aber deswegen so gut.

Album-VÖ: 17.03.2017