(Pelagic Records/ Cargo Records)

Und da kommt gleich der nächste Post-Rock-Knaller um's Eck. Hier in Form vom neuen Release der Aussi-Instrumentalisten SLEEPMAKESWAVES auf Pelagic Records - immerhin auch schon deren dritter Longplayer (+ eine E.P.).

In Down Under geht also auch noch was anderes als Metalcore. Entstanden ist es durch eine Crowd-Funding-Aktion, die zunächst als direkter Aufruf an die Fans ging und abgeschlossen wurde durch einen Pozible-Aufruf (Australien’s Kickstarter). Das Geld wurde Nick DiDia in die Taschen geschoben (R.A.T.M., Pearl Jam, Karnivool), was sich als Top-Entscheidung herausstellt.

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SLEEPMAKESWAVES spielen einen eher Up-Tempo-lastigen, rockigen Post-Rock, der nicht selten an Bands wie zum Beispiel And So I Watch You From Afar erinnert. Wenn man dazu noch eine Prise Atmosphäre à la Explosions In The Sky zum Abwürzen dazu gibt, bekommt man eine gute Vorstellung davon, wohin die Reise geht.

Die Songs sind schlüssiger komponiert und wirken mehr wie klassische Songs, als bei anderen Bands. Um es mal anders auszudrücken: Es klingt häufig eher so, als wäre der Sänger einer Modern-Rock-Band zu spät zur Probe gekommen. Zum Glück. Denn so lenkt keiner von den tollen Riffs und traumhaften Arrangements ab. Die Gitarrenparts sind unwahrscheinlich vielschichtig, der Gitarrensound ist trockener, direkter. Übermäßige Hall-Fahnen und Wall-of-Sound-Parts finden sich eher weniger. Dafür könnte man problemlos auch das Tanzbein schwingen. Sehr intensiv und sehr mitreissend. Pelican würden ich noch als Referenz nennen, die allerdings mehr auf walzende Stakkato-Riffs bauen.

"Made Of Breath Only" ist keine übermäßig harte Platte und keine überladend ausufernde, aber eine ehrliche und fesselnde mit großer Intensität. Schlagzeug und Bass sind genau da, wo man sie braucht und die gelegentlichen elektronischen Arrangements werten das Ganze noch auf. Einzelne Songs will ich jetzt mal nicht rausnehmen, dafür ist die Platte als Ganzes zu rund und in sich geschlossen. Bevor wir uns SLEEPMAKESWAVES hierzulande angucken können, touren die Jungs erstmal durch die Heimat und Neuseeland - und zwischendurch ausführlich durch China. Macht auch nicht jede Band. Wenn sie dann hier sind: Unbedingt auschecken.

Album-VÖ:31.03.2017