(Rude Records/ Soulfood)

BLOOD YOUTH haben eine etwas kuriose Historie. Nach Gründung der Band bzw. Umbenennung (vorher noch Climates) im Jahr 2014 und der Anstellung von Sänger Kaya Tarsus, wechselten der Gitarrist und Drummer auch schon wieder die Location und stehen nun bei Neck Deep in Lohn und Brot. In der Zwsichenzeit sind in verschiedenen Konstellationen zwei EPs veröffentlicht worden, die ein paar Touren nach sich zogen und den Bekanntheitsgrad in der Szene so weit erhöhten, dass Rude Records auf die zum Trio geschrumpften BLOOD YOUTH aufmerksam wurden. Nun also endlich das Debütalbum "Beyond Repair", welches mit 10 Songs versucht, die perfekte Schnittmenge aus Melodic-Hardcore und PopPunk zu finden.

Und genau wie im Eingangstext beschrieben, gibt es auf "Beyond Repair" eine ausgewogene Mischung aus pop-affinen Melodien, explodierenden Gesangsparts, sauber zusammengezimmerten Refrains und einer leicht dominierenden metallischen Gitarrenarbeit. Perfekt in Szene gesetzt von zwei Experten des Genres - Jonny Renshaw (u.a. Devil Sold His Soul) und PopPunk-König Seb Barlow (u.a. Neck Deep, Roam, Homebound).

Hardcore-Gebrüll und cleaner Gesang halten sich schön die Waage und werden bisweilen durch druckvolle Gangshouts ('I Remember') unterfüttert. BLOOD YOUTH geben keine einzige Sekunde Ruhe, sondern ballern straight ihr Ding durch. Aufgrund dessen ist "Beyond Repair" sehr kurzweilig geraten, auch wenn man zugeben muss, dass etwas mehr Abwechslung die Spannungskurve aufgewertet hätte.

Aber wer auf Stick To Your Guns, Beartooth oder Silverstein steht, kann hier eine Alternative finden, die dem geneigten Fan mit Sicherheit überzeugen wird. Songs wie z.B. 'Savanna', 'Reason To Stay' oder 'Buying Time' laufen gut rein, lassen die Gesichtsmuskeln zu einem Lächeln entstehen und unterhalten einfach.

Blood_Youth_Photo_by_Adam_Mane

Blood Youth Photo by Adam Mane

Es wird für BLOOD YOUTH schwierig in der momentanen Veröffentlichungsflut wahrgenommen zu werden, aber die songwriterischen Qualitäten und deren Ehrgeiz sind geradezu dafür prädestiniert sich Aufmerksamkeit zu erspielen und auf Festivals der Marke Vainstream oder Slam Dunk die Zuschauer mitzureissen.

Album-VÖ: 07.04.2017