(Arctic Rodeo Recordings/ Broken Silence)
Wenn erst nach 6 Jahren ein neues Album erscheint, Konzerte eher rar gesät sind und die Bekanntheit auch nicht unbedingt im Mainstream angekommen ist, ist ein Musikprojekt wie es HOCH/TIEF repräsentieren, entweder ein Spass-Ding oder eine Herzensangelegenheit, die aber mit dem normalen Alltags-Leben kollidiert. Bei dem Stuttgarter Trio HOCH/TIEF kann man von Letzterem ausgehen.
Acht neue Songs versammeln sich auf "Detroit → Stuttgart" und erzählen eine Reise vom Entdecken, Erleben und Ankommen.
'Detroit' und 'People Mover' eröffnen "Detroit → Stuttgart" mit wunderbaren Indierock, der den emotionalen Aspekt nicht außer acht lässt und mit Dinosaur Jr.-Gitarren und einem melancholischen Unterton, die deutschsprachigen Songs enorm nach vorne trägt. Menschen, die noch die Arbeiten des Doghouse Records-Label kennen und dem die Bandnamen Joshua, Split Lip oder Metroshifter nicht gänzlich unbekannt sind, dürfte HOCH/TIEF gefallen.
'Hurricane' überrascht zwischendurch mit einer Stoner-Rock-Riff-Attacke, während 'Hancock Tower' das deutsche Aquivalent zu frühen The Get Up Kids sein könnte. "Detroit → Stuttgart" wirkt stark beeinflusst von der 90er-Jahre Midwest-Emo-Phase und ist dadurch eine tolle Geschichtsstunde für die jüngere Generation, die sich mit diesem Genre beschäftigen und deren Referenzen kennenlernen möchte.

Hoch Tief Photo courtesy of Arctic Rodeo Recordings
HOCH/TIEF verpacken die Songs auf "Detroit → Stuttgart" gekonnt in einem Mix aus ausufernden Gitarren, versteckten Melodien (die sich nach und nach herauskristallisieren) und einem gefühlvollen Gesang, der einen großen Wiedererkennungswert in sich trägt.
Album-VÖ: 19.05.2017