(BMG Rights Management)

Canada strikes back! Und das seit 1995 und mit über 50 Millionen verkauften Platten, nur als eine der Referenzen. 2002 kam man an 'How You Remind Me' nicht vorbei. Seitdem haben über 8 Millionen Menschen diese Band bei 12 Welt-Tourneen live gesehen. Mindestens genau so viele bashen die Band regelmäßig.

Klar, es geht um NICKELBACK!

Und nun das 9.(!) Album namens "Feed The Machine" der Stadion-Rock-Band. Sicher, einige sprachen auch von Post-Grunge (den ersten beiden Alben geschuldet) oder gar Alternative Metal. In den letzten Jahren fiel auch der Begriff Rock-Pop (und nicht zu Unrecht) öfter.

Mit der wachsenden Anhängerschaft erspielt man sich natürlich auch eine wachsende Anti-Anhängerschaft. Aber wie heißt es so schön, Neid muss man sich verdienen- Mitleid bekommst du geschenkt. Wer NICKELBACK vor "Feed The Machine" nicht mochte, der wird seine Meinung nun nicht ändern. Dennoch könnten sie neue Fans gewinnen, die bis dato vielleicht noch nicht den Schritt auf die Band zu gemacht haben. Denn die Mannen um Chad Kroeger scheinen unaufhaltsam und das neue Album die logische Konsequenz der Entwicklung der Band. Man setzt auf Altbekanntes nur mit dem Unterschied, dass das bei NICKELBACK nicht langweilig wird. Sie liefern und liefern und liefern. Diese Band ist eine Bank.

Das Album ballert wütend und schiebend vor sich hier. Der Druck ist wie immer unglaublich immens. Sie hatten wahrlich mit "All The Right Reasons" ihren Sound gefunden, welchen sie seitdem mehr und mehr verfeinert hatten.

Wer NICKELBACK mal live gehört hat, weiß wovon ich rede. Der Druck dieser Band erschlägt einen da förmlich. Das durfte ich erstmal vor vielen Jahren beim ehrwürdigen Bizarre Festival feststellen. Viele der anwesenden Gäste lächelten damals müde, als die Kanadier die Bühne betraten, nur um einige Minuten später dann doch zugeben zu müssen, dass das alles doch schon ganz schön amtlich klingt. Für viele Balladen-Anhänger von NICKELBACK sind die Konzert auch deshalb oft schlicht zu heftig, aber das kann uns nur Recht sein. Dreh den Rock auf!

Passend hierzu sollte man als Einstieg in das neue Album direkt den zweiten Song anspielen 'Coin For The Ferryman'. Das ist NICKELBACK in Reinkultur. Unverkennbar, mächtig, eingängig, und groovig. Wer hier nicht will, will auch sonst nicht. Man kann sich dieser Rockwand aber eigentlich nicht entziehen.

Sicher dürfen auch Mitgröhl-Hits wie 'Song On Fire' nicht fehlen. Hier setzen NICKELBACK auf ihre allseits erfolgreiche Mischung aus Melodien für Millionen und großen Hymnen im rockigen Midtempo. Und auch eine Rockballade darf nicht fehlen, diese wird mit 'After The Rain' geliefert, der NICKELBACK Pathos breitet hier vor allem im Refrain wieder seine Schwingen aus. Fans fühlen sich hier wieder Zuhause. Sie wissen einfach was sie an dieser Band haben. Klar, gibt es kaum Experimente- aber muss es die überhaupt geben? Viele Bands wurden für so etwas schon mächtig abgestraft und außerdem würde es zu NICKELBACK auch irgendwie einfach nicht passen.

Photo by Richard Beland

So liefert das Album Hollywood verdächtig Song für Song, wie man es auch erwarten würde. Man könnte nun meinen, diese Vorhersehbarkeit ist etwas negatives, aber das rocken in der Comfort-Zone ist halt auch etwas, das viele zu schätzen wissen. Hier bekommen sie es in einer außerordentlich hohen Qualität geliefert. NICKELBACK stehen absolut hinter dem, was sie tun- das spürt und hört man.

FAZIT: Mit "Feed The Machine" rockt man wieder einmal in der NICKELBACK Comfort-Zone. Der Golf unter den Rockbands macht das aber auf einem so hohen Niveau, wie es nur wenige halten und liefern können. Wer auf groovigen, pathos- und melodielastigen Qualitäts-Rock steht, drückt auf Play!

Schnelleinstieg in das Album: 'Coin For The Ferryman' ‚ 'After The Rain' und 'For The River'.

Album-VÖ: 16.06.2017