(Victory Records/ Soulfood)
Die Band SHATTERED SUN kommt aus Texas in den USA und veröffentlicht mit "The Evolution of Anger" ihr zweites Album. Vom Stil her erwartet einen hier eine wilde Mischung aus klassischem Heavy-Metal, Thrash-Metal und auch ein paar moderne Einflüsse, die man wohl entfernt in das Sub-Genre Metalcore einordnen könnte. Aber man muss ja nicht alles in Schubladen stecken, sondern sollte lieber mal hinhören, was das Album so zu bieten hat.
Gleich zu Beginn knallt es dann bei 'Keep Your Eyes Shut' auch ordentlich, harte Riffs, schnelle Beats und agressiver Gesang. Da kommt der sehr corelaste Refrain schon überraschend daher und erinnert ein bisschen an Trivium. Jetzt wollte ich hier eigentlich etwas anderes zu 'Blame' schreiben, allerdings funktioniert dieser genau nach derselben Formel, also lasse ich es. 'Declassified' kommt dann nicht ganz so schnell daher und lässt gleichzeitig auch das gewisse Etwas vermissen, womit der Song ohne Eindruck zu hinterlassen endet.
'Hollow Chains' kommt da für mich schon interessanter daher, vor allem da die Melodie relativ ansprechend ist - große Überraschungen sind hier aber auch nicht zu erwarten. 'Out for Justice' drückt zwar ordentlich auf die Tube, aber überzeugen kann es mich irgendwie nicht. Ein schöner ruhiger Anfang erwartet einen bei 'Die for Nothing', bevor auch dieses Lied leider in das gewohnte Schema F verfällt. Allerdings ist es sonst recht gut aufgebaut und lässt sich gut hören. Der Refrain von 'Burn it Down' macht richtig viel Spaß, während der Rest des Liedes eher auf Sparflamme läuft.
'Like Gasoline' hat wahrscheinlich die schönste Melodie von allen Stücken die sich auf "The Evolution Of Anger" versammeln, da ist es etwas schade, dass die Band diese Stärke nicht in den Vordergrund gerückt hat und der recht langweilige Liedtext gar nicht so dazu passen will. 'Terminal' startet gleich sehr thrashig durch und knallt einem so recht schnell und hart seine Inhalte vor den Latz, bevor mit 'Hope Dies' auch schon das Finale ansteht. Aber auch dies ist nicht mehr als jetzt gewohnte und solide Hausmannskost.

Photo by Jeremy Saffer
Wie unschwer zu erkennen ist, konnte ich mich nicht so wirklich für die Mannen von SHATTERED SUN begeistern. Aber wirklich schlecht ist das vorliegende Album auch nicht, es ist halt nur ziemlich uninspiriert und bei der heutigen vielfältigen Musikwelt, kann man mich damit nicht mehr vom Hocker reißen. Wer auf die oben genannte Mischung steht, kann der Scheibe auf jeden Fall eine Chance geben, weil sie auch recht druckvoll produziert ist und auf der Ebene keine Mängel zulässt. Nur sind es auch alles Lieder, die man schnell wieder vergessen hat und eventuell in der Art auch schon mal besser gehört hat.
Album-VÖ: 21.07.2017