(Swell Creek Records/ Soulfood)

Melodic-Hardcore aus dem hohen Norden. ANCHORS & HEARTS sind mittlerweile seit 5 Jahren am Start und haben es inkl. ihrem neuestem Output "Across The Borders" auf drei Studioalben gebracht. Support-Shows für Deez Nuts oder Caliban wurden ebenfalls schon absolviert - somit ist der Fünfer ein gern gesehenes Mitglied in der Hardcore-Community.

Mit dem Titeltrack kommen ANCHORS & HEARTS auch gleich mit einem veritablen Hit energisch um die Ecke. Das aggressive Geshoute wechselt in einen clean gesungenen Refrain, der mit "oooh-oooh"-Chören perfekt abgerundet wird. Ist natürlich nichts was man woanders nicht auch schon gehört hätte (womöglich sogar besser, frischer, zupackender), aber Spass macht der Song allemal.

Mit 'Parasites' zieht das Tempo an. Schöne Gitarrenmelodien gibt es zu entdecken, wenn man sich in den Song hereinfuxt - und das ist auch allgemein ein wunderbares Merkmal von "Across The Borders": Die Melodien, die sich hinter einer massiven Hardcore-Wand verstecken, um zu versuchen jeden einzelnen Track zu etwas Besonderem aufzuwerten.

Die Struktur der Kompositionen ähnelt sich halt schon teils frappierend und der Überraschungseffekt lässt auch ziemlich schnell nach, wenn einem schon nach den ersten Takten klar sein muss, wohin ein Song sich entwickelt. Es ist diese Mischung aus Hardcore-Gebrüll (allerdings ohne sonderlich hervorzustechen, sondern eher monoton) und den schönen Gesangsparts, die Follower von A Day To Remember oder Silverstein gefallen dürfte.

Die Instrumentierung ist eher metallisch angehaucht und lässt im Gegensatz zu den genannten Referenzbands den PopPunk-Anteil komplett außen vor. So wirkt "Across The Borders" ernsthafter und kommt als kompaktes Paket rüber.

Anchors_and_Hearts_Photo_by_Christoph_Eisenmeyer

Anchors and Hearts Photo by Christoph Eisenmeyer

ANCHORS & HEARTS haben mit Sicherheit ihre Daseinsberechtigung und machen in den richtigen Momenten auch verdammt Spass. Wenn sie sich noch etwas aus dem starren Korsett lösen, in welches sie sich eigenständig reingezwängt haben, könnten die Jungs durchaus eine Alternative für Fans von Comeback Kid oder Evergreen Terrace sein.

Album-VÖ: 28.07.2017