(Steamhammer/SPV)

Bereits vor einigen Wochen überraschten PRONG ihre treusten Untergebenen mit der Vorabsingle 'However It May End'. Sollte sich die Qualität des Appetizers über die kompletten dreizehn Tracks von PRONG Album Nummer 13 (Remix und Coveralbum mitgerechnet) ziehen, dürften sich die US Amerikaner berechtigte Hoffnungen auf hohe Platzierungen in einigen Jahrespolls 2017 machen.

Bereits das 2015er Album "No Absolutes" war ein Statement sondergleichen. Nach knapp dreißig Jahren Bandgeschichte noch dermaßen frisches und forderndes Material herauszuhauen, das verdient wahrlich Respekt. Aber halbe Sachen sind ja auch nicht das Ding von PRONG-Mastermind Tommy Victor. Immer volle Kraft, immer voraus – erfreulich, die Qualitätsmesslatte ist dabei stets hoch an sich selbst angelegt und kann, mit Ausnahme des 2003er Debakels "Scorpio Rising", stets locker überwunden werden.

Auch für "Zero Days" hat man sich Zeit und vor allem Mühe auf sich genommen, wie Victor verrät:
"Ich muß sagen, das eine Menge Aufwand in die Aufnahmen von von „Zero Days“ investiert wurde. Von der ersten Sekunde an, wenn ich von einer Tour zurückkehrte, machte ich mich daran, die Ideen, die ich auf Tour gesammelt hatte zu sondieren und neue zu entwickeln. Der Fokus lag einfach darauf, die bestmöglichen Songs zu schreiben. Wir wollten, dass das Album sowohl modern klingt, aber auch den vorhergehenden Alben gerecht würde. Was die Texte betrifft, war ich dieses mal wohl sogar noch akribischer als sonst. Ich hatte eine Menge zu sagen und wollte die Texte so intelligent, wie nur eben möglich, verpacken.“
Die Verpackung ist ihm mit "Zero Days" in jedem Falle gelungen. Zum Start gibt es den bereits angesprochenen Vorabkracher. Massives Riffing, eisenharte Grooves. Das Haarband kann also langsam gelöst werden, spätestens beim Titeltrack muss die Mähne kräftig durchgeschüttelt werden. Da können einen auch die vertrackten Rhythmuswechsel nicht von abhalten und bevor die Synapsen komplett durchbrennen, spendieren PRONG mit 'Divide And Conquer' einen solch eingängigen Ohrwurm mit Hitpotential, der sich ganz, ganz fies im Gehörgang festbeißen kann:

Hardcore-Fans dürften diesen Track zwar nur achselzuckend entgegennehmen, aber es besteht kein Grund zur Sorge. Tracks wie 'Forced Into Tolerence' oder 'Operation Of The Moral Law' drehen die Drehzahl des PRONG-Motors ordentlich nach oben. Zum Durchatmen gibt es 'Blood Out Of Stone' oder 'The Whispers'.
Im Angesicht des Endproduktes dürfen PRONG sich jedenfalls zufrieden auf die Schulter klopfen. "Zero Days" ist ein abwechslungsreiches und durch die Bank gelungenes Album. Komplett ohne Ausfälle, eine Scheibe für die man eigentlich die Skip-Taste vom Player entfernen kann. Oder wie es Tommy Victor so schön sagt: „We have the anthems, the bangers, the thrashers, the grooves, everything that makes up a PRONG record.“

Der Song für das Mixtape/die Playlist: 'Divide And Conquer'

Album-VÖ: 28.07.2017