Hohe Ziele hatte man sich gesteckt für das WACKEN OPEN AIR 2017, im Vorfeld hatte man sich angeschaut, welche Bands man alle sehen wollte, und hat schon bei der Planung gemerkt: das wird garantiert nichts. Dafür waren zu viele Bands mit einer „kann, muss aber nicht“-Kennung dabei. Lest selbst, wie das ganze endete:
Anreise Mittwoch: unspektakulär, bis auf die Tatsache, dass man viel zu spät loskam und entsprechend auch ein wenig Stau in Kauf nehmen musste. Fazit: Die ersten Bands auf dem Zettel konnten wir bereits im Auto streichen, die Ankunft in der Camping-Gemeinschaft verlief gehetzt und im Eiltempo. Mittwochs fahren die Shuttle-Busse noch nicht, also Beine in die Hand genommen, und gerade noch ein wenig von ANNIHILATOR mitbekommen, aber nicht genug, um aussagekräftige Hinweise zu liefern, ob Jeff Waters gut war oder nicht. Allgemeiner Tenor war jedenfalls „ja, war er“.

Die Wartezeit bis zu CROWBAR blieb man einfach vor Ort und schaute sich die irgendwie deplatzierten, aber deswegen nicht minder coolen BOOMTOWN RATS mit Bob Geldof am Gesang an. Diverse Biere später fingen dann CROWBAR an, spielten ein bombastisches, drückendes Set, und waren leider auch schon viel zu schnell wieder fertig. Zum Tagesabschluss gab es noch MAMBO KURT, bevor man sich wieder den Kaltgetränken widmete…
Donnerstag: Wirklich viel hatten wir für den Donnerstag nicht auf dem Schirm, aber eines der letzten Konzerte von STATUS QUO wollten wir uns nicht entgehen lassen. ACCEPT und Orchester war leider weniger interessant für uns, und VOLBEAT war zwar nett, hier kurz mal reinzuschauen, insgesamt konnten die aber in dem Moment nicht gänzlich überzeugen…
Freitag: Der wohl drastischste Tag, was die Kürzungen betrifft. WARPATH wurden schlicht und ergreifend verschlafen, und danach war auch erst einmal wieder etwas Pause im Plan. Nach SANCTUARY und ein wenig SONATA ARCTICA folgte ein supergutes Konzert von TRIVIUM (mit kurzer Stippvisite bei PARADISE LOST auf der Nebenbühne). Leider führten Regenfälle und eine immens lustige Camping-Crew dazu, dass dies dann auch schon der Tagesabschluss war und wir uns weder für EMPEROR, noch für MEGADETH oder MARILYN MANSON aufraffen konnten.
Samstag: Der Samstag als klassischer Abreisetag für uns war ebenfalls absolut überschaubar.

MAX&IGOR CAVALERA spielten das Roots-Album von vorne nach hinten, was zwar irgendwie cool war, aber entsprechend auch keine Überraschungen bot. Ebenso wenig überraschend waren HEAVEN SHALL BURN, die zwar wie gewohnt volle Power ablieferten, aber als Dauergast auf dem W.O.A. nun zum gefühlt 100sten Mal eine nahezu gleiche Show ablieferten. INSOMNIUM hatten (für uns) einen denkbar schlechten Spielplatz, da wir zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich alle waren und schon langsam ans Kräftesparen für die Rückreise denken mussten. Nach zwei-drei coolen Songs und einer superhellen Lightshow haben wir dem Ganzen den Rücken gekehrt. Im Nachhinein eher schade, aber nicht zu ändern.

Als Abschluss gab es ein Vorzeige-Headliner-Konzert von AMON AMARTH mit allem, was man sich so wünschen konnte: gut gelaunte Musiker, eine tolle Songauswahl, Bühnenbauten und dem Kampf gegen eine Seeschlange!!! Entgegen vieler anderer Bands lassen sich AMON AMARTH irgendwie ständig was Neues einfallen und es ist immer ein Genuss, diese Band zu sehen. Für mich eine der stärksten Livebands, die es im Metal aktuell gibt.
Wir freuen uns jetzt schon riesig auf das WACKEN OPEN AIR 2018, wenn es wieder heißt: Rain Or Shine!

(Photos by Carsten Brand)