(The Sign / Cargo)
Unter den GESTROMT Jüngern sollen sich gerüchterweise jede Menge Fans der Band Ghost befinden. Dieser Personengruppe dürfte THE GREAT DISCORD zumindest nicht unbekannt sein. Denn die Frontfrau der schwedischen Prog-Trasher war einer der kreativen Köpfe hinter der Ghost EP "Popestar":
GHOST – Popestar
Mit ihrer Hauptband legt die Sängerin nun nach. Bei "The Rabbit Hole" handelt es sich um ein Konzeptalbum, welches die Motive von Alice im Wunderland als Grundlage nimt. Die nackten Zahlen lauten dabei: zehn Tracks, drei Akte.
Akt 1
'Dimman' leitet den ersten Akt atmosphärisch ein. Der gedankliche Zutritt in den Kaninchenbau. Das anschließende 'Noire' kommt ebenfalls erstaunlich zahm daher, setzt aber auf ein ziemlich raffiniertes Gitarrenriff, welches sich als Motiv durch den Track zieht. Den Knüpel aus dem Sack zaubern die Schweden dann aber doch noch irgendwann. 'Gadget' macht keine Gefangenen und spielt alle Stärken der Band auf einen Schlag aus. Das Drumming kommt wuchtig und treibend, der extrovertierte Gesang von Fia Kempe fasziniert und sägt an den Nerven zugleich. Daran muss man sich von nun an messen lassen. Geschenkt! Denn mit der nun folgenden Vorabsingle 'Darkest Day' hat die Band einen Hit im Gepäck:
Akt 2
Vorhang auf für Akt Zwei. Die drei hier platzierten Tracks wirken in sich völlig schlüssig und haben auch keine Angst hier und da einen Popmoment durchschimmern zu lassen. Vor allem 'The Red Rabbit' präsentiert eine Hook zum niederkniehen, um im Anschluss sämtlichen Hörerwartungen Knoten in die Beine zu prügeln. Wendung auf Wendung, großes Tennis.
Akt 3
Kommen wir zum finalen Akt. Hier sticht vor allem der Mittelteil ('Omen') heraus. Dank eines Studiobesuches von MARK HOLCOMB von PERIPHERY kann 'The Rabbit Hole' nämlich mit einem ganz exquisiten Gast-Solo veredelt werden.
Fazit:
'The Rabbit Hole' ist große Kunst. Melodie, Härte, Songwriting – alles erscheint in einem wunderbaren Einklang. Ich war bisher kein Fan dieser Band – das hat sich nach dem Hören von "The Rabbit Hole" geändert. Würde man nach dem Haar in der Suppe suchen, so könnte ich mir höchstens vorstellen, dass der eine oder andere Probleme mit dem Gesangsstil von Sängerin Fia Kempe hat.
Der Song für die Playlist/das Mixtape: 'Darkest Day'
Album-VÖ: 08.09.2017