(Rise Records/ BMG/ Warner)
Mittlerweile ist die Flut der PopPunk-Veröffentlichungen so unübersichtlich geworden, dass man das perfekte Gehör haben müsste, um sich im Dschungel der gitarren-getunten Adoleszenz zurecht zu finden und die Highlights herausfiltern zu können.
Wenn es selbst der alten Garde (Blink-182, Sum 41 oder Goldfinger) in den Fingern juckt, kann das ein Indikator sein, dass man mit popaffinen Punkrock durchaus noch den ein oder anderen Taler verdienen kann. Und auch Rise Records, die momentan alles wegsignen, was bei drei nicht auf den Bäumen ist, versuchen mit der Verpflichtung von MAKEOUT ein Stück vom Kuchen abzubekommen.
MAKEOUT sind vier junge Burschen aus Massachusetts, die die glorreiche Zeit als Bands wie Allister, Sugarcult oder Midtown das Geschehen des Genres aus der 2.Reihe dominierten, eigentlich kaum mitbekommen haben, aber sich trotzdem dadurch inspiriert fühlen.
Und im Gegensatz zu aktuellen Abräumern wie Seaway, Neck Deep, Handguns oder Woes, erzeugen MAKEOUT einen Sound, der für einen Hauch Wiedererkennung gut ist und damit ähnlich wie die Engländer von Trash Boat für die richtige Würze im Einerlei sorgt.
Songs wie 'Childish', 'Lisa' oder 'Where's My Charger' sind überraschend und haben einen angenehmen Hitfaktor, der nicht zu aufgesetzt wirkt. Dass Produzentenlegende John Feldman hinter den Reglern saß, hört man dagegen überdeutlich heraus, was die Tracks nicht weniger gut macht, aber manchmal in die Beliebigkeit driften lässt ('Crazy', 'Open Minded'). Auch das an Plain White T's erinnernde Stück 'Secrets' hätte nicht sein gemusst, aber die pubertierenden weiblichen Fans wollen ja auch bedient werden.

Makeout Photo by Esteban Valencia
MAKEOUT haben mit "The Good Life" ein erfrischendes Album eingespielt, welches nicht ganz klischeebefreit daherkommt, allerdings das große Potenzial der jungen Band durchschimmern lässt. Wer auf PopPunk-Skillz abgeht und Nachschub braucht, dem kann ich MAKEOUT durchaus empfehlen.
Album-VÖ: 29.09.2017