Bereits die Pressemitteilung zu SC MIRA tut sich schwer damit in Worte zu fassen, was für eine Art von Musik die Band eigentlich macht: „Für Sc Mira ist es schwer, ein „für Fans von“ oder ein „file beside“ zu definieren. Sie sind Pioniere in einer Zeit der Gleichheit, wenn jeder von sich selbst behauptet, anders zu sein. Und die Ironie daran ist ihnen durchaus bewusst.“
Im weiteren Text findet man dann die ominöse Genre-Bezeichnung „Death-Pop“. Nun ja, morbide Gedanken kommen mir beim ersten Hördurchgang von "Keep Crawling" eher nicht in den Sinn. Vielmehr ist es der Popappeal der Produktion, welcher durchaus anziehend wirkt. Das könnte durchaus ein Verdienst von Mixing Engineer Ferro Montanino sein, der sich eigentlich als Pop Produzent verdingt, oder mit Superstars, wie Skrillex zusammenarbeitet.
Es ist natürlich nicht verkehrt, wenn man im Hintergrunde einige Könner am werken hat. Und das hört man der EP durchaus an. Man begnügt sich und reduziert sich. Somit versammelt man zwar nur drei Tracks auf "Keep Crawling", welche aber durch die Bank allesamt hörenswert sind.
'Free' startet den Reigen und dürfte als Pop der gehobenen Sorte durchgehen. Catchy, eine Bridge zum niederknien und ein Refrain zum mitsingen, summen, pfeifen. Es lebe die Melodie. Würde es mal wieder Sommer werden, hätte man hier einen Hit dafür.
An zweiter Stelle folgt 'Mexico'. Singer-Songwriterin Sadye Cage über 'Mexico': "Mexico is a bit of a sarcastic ode to spring break and resort tourism, or more so the mindset that “this place is here for me.” The song is a sort of narration, so it’s pretty self-explanatory in that way. It’s meant to be an unflattering look at the character’s perspective.“ Zu dem Track gibt es auch ein sehr interessantes Video, welches die Künstlerin Matea Radic animiert hat, in deren Arbeiten es um Frauen geht, die mit ihren Körpern im Reinen sind. Auch für Sängerin und Songwriterin Sadye Cage ist der Körper ein zentrales Thema, mit dem sie sich auch in ihren Texten immer wieder auseinandersetzt.
'Breaking My Skin' beendet die EP und deutet an, das man in Zukunft mit SC MIRA rechnen kann. Kann! Denn sollte die junge Band es künftig schaffen, die Qualität der EP über ein gesamtes Album zu strecken, dann kann sie groß werden. Das dafür Ausdauer gefragt ist, steht außer Frage. Das dies ein Problem für die Band sein könnte, mag sein. Schließlich blickt auch das 2015er Debüt-Album, "Waiting Room Baby" gerade mal auf eine Spieldauer von einer Viertelstunde zurück.
Der Song für die Playlist/das Mixtape: 'Free'
Album-VÖ: 22.09.2017