(Midsummer Records/Cargo Records)

FORKUPINES, FORKUPINES, FORKUPINES...hm...irgendwo habe ich den Namen doch schon mal gehört. Ach ja, klar. Die waren ja Support bei den ATARIS in Braunschweig. Und die waren gar nicht mal schlecht. Da sie da nur Local Support waren, hatte ich jetzt erst mal nicht mit den Jungs außerhalb von Niedersachsen gerechnet. Das das Punk Trio sich jetzt anschickt durchzustarten, ist umso erfreulicher.

Bereits der Opener weckt, auch aufgrund seines Titels, Assoziationen zu den Gitarrengöttern von Biffy Clyro. Ganz so perfekt ausgefeilt sind die Songs von den FORKUPINES dann zwar allerdings nicht, aber 'A Perfect Match' spielt definitiv in einer höheren Liga. Eine ganz angenehme Mixtur zwischen Emo, Punk und Posthardcore die sich hier andeutet und wie ein roter Faden durchs Album zieht.

Mehr als eine handvoll Songs dienen dabei als leuchtende Fixpunkte und auch wenn es mal nicht ganz so knallt, sind die Songs immer noch mehr als okay. Neben dem Opener, ragen vor allem 'Put Me Through', 'The Good Fight', 'Everything I've Become' und 'By The Sea' heraus.

'Put Me Through' zieht die Schrauben eines gepflegten Punkrock-Boliden mal kräftig an und gönnt sich den Abstecher auf die Post-Hardcore Piste. Vor allem der Refrain dürfte haften bleiben, welcher einem zwar mit einer gehörigen Portion Rotzigkeit entgegengeschleudert wird, dem man aber aufgrund des hymnischen Backgrounds gar nicht böse sein kann. Die letzten zwanzig Sekunden gehen dann nochmal richtig steil und bleiben kein leeres Versprechen, so wie die letzten zwanzig Sekunden einer Marteria Show.

'The Good Fight' lässt sich hingegen erst nach den ersten zwanzig Sekunden bändigen, biegt dann allerdings pünktlich zum Refrain in die Ohrwurmgasse ein. 'Everything I've Become' gönnt sich ein fast einminütiges instrumentales Lead-In und droht über den kompletten Verlauf immer wieder auszubrechen. Und wer bis jetzt noch nicht an die bereits zitierten Biffy Clyro denken musste, der wird spätestens jetzt mit der Nase drauf gestoßen.

'Everything I've Become' besitzt diese unwiederstehlichen Hooks und der Track 'By The Sea' bekommt Unterstützung von Sängerin Futzi, welche sich normalerweise zusammen mit der Band Rascal um die Häuser treibt. Wie gut das Zusammenspiel und diese Midtempo Nummer insgesamt funktioniert, kann man im Video zu dem Song überpürfen:

Und, musstet Ihr bei der von Sänger Simon gesungenen Zeile: „My lungs burn as I speak, lose the feeling in my feet“ auch an Blink 182 denken? Das soll es jetzt jedenfalls gewesen sein, mit diesen ganzen Referenzen und Einflussbands. Unter dem Strich gelingt den drei Braunschweiger Musikern mit „Here, Away From“ einfach ein verdammt starkes Album, das es Wert ist gehört, geliebt und gefeiert zu werden. Die Pressemitteilung schreibt dann auch noch weiter, dass dieses lang ersehnte Debütalbum mit etwas Glück den Durchbruch bringen könnte. Zu wünschen wäre es der Band. Ursächlich dürfte dann aber vor allem das vorhandene Talent sein.

Der Song für das Mixtape/die Playlist: 'By The Sea'

Album-VÖ: 29.09.2017