(Overamstel Verlag)

Da lag sie nun vor mir, die Paperback-Ausgabe. "TELL 'EM ALL – JAMES HETFIELD: DIE BIOGRAFIE DES FRONTMANNS VON METALLICA". Und ich las das 221 Seiten starke Werk in wenigen, sprich: drei, Anläufen durch. Da ich mir selten Zeit zum Lesen nehme, ist das wirklich wenig. Das liegt aber auch daran, dass "Tell 'Em All" (übrigens ein mehr als passender Titel für ein Metallica-Buch!) so informativ und kurzweilig ist. "Pageturner" nennt man das ja auch neudeutsch.

Während des Einstiegs in die Lektüre fragte ich mich noch, wo das Buch den Cut macht, ohne zu spoilern sage ich mal: Nach Release des aktuellen Albums "Hardwired... To Self Destruct", somit steckt jede Epoche ab Kindesbeinen von "Papa Het" mit zwischen den Seiten. 

Christlich erzogen, man ging u.a. nicht zum Arzt, kam James schon früh mit Bands wie Black Sabbath, ZZ Top und Kiss in Kontakt. Von Aerosmith war er aber Super-Fan. Sie fachten seinen Rockstar-Traum an. Berühmt werden. Viel Geld haben. Ziel erreicht, möchte man sagen. Mehr als das. James ist eine Legende!

Aber zurück zum Buch: Irgendwann kamen auch andere Metalheads auf sein Radar und man tauschte sich über Musik aus und jammte später auch los. Dass irgendwann Lars Ulrich auf der Bildfläche erscheinen würde, dürfte klar sein, aber vieles, was hier angeschnitten wird, war mir vorher nicht bekannt. Mini-Spoiler: Das Metallica-Logo wurde von James entworfen, an dem somit auch ein Künstler verloren gegangen war. Und hier liegt der Reiz, der Mehrwert des Buches. Es kommen viele Wegbegleiter zu Wort, Freunde von früher, Mitglieder von Bands (Rex Brown von Pantera, Chuck Billy von Testament undundund). Alle wissen nur Lobeshymnen auf James zu singen. Aber wir wissen auch, dass einige Teile von James' Metallica-Leben holprig verliefen, ich sage nur: Dave Mustaine, Cliff Burton, Jason Newsted. Und der Zwist zwischen Privatleben und Frontmann der größten Metal-Band ihrer Zeit. Natürlich wird alles hier behandelt. Wer "Some Kind Of Monster" gesehen hat, weiß auch um James' Alkohol-Entzug und dass die Band kurz am Scheideweg stand. Es wird hier alles behandelt.

Ich leihe mir mal einen Satz aus der Infoschrift zum Buch, der alles in wenigen Worten gut auf den Punkt bringt:

"Ihr sicherer Platz unter den Titanen des Rock ist Metallica nicht mehr zu nehmen. Die erstaunliche Entwicklung der Band, von unbekannten Pionieren des Thrash Metal zu stadionfüllenden Weltstars, ist zu einem maßgeblichen Teil das Verdienst von Sänger, Gitarrist und Songwriter James Hetfield – einem Frontmann, dessen überwältigende Aura jedem der entscheidenden Schritte ihrer kometengleichen Karriere eine einzigartige Strahlkraft verlieh."

Mehr braucht es auch nicht, um euch Lust auf das Buch zu machen. Fans müssen (!) zugreifen, auch Informierte bekommen bestimmt noch was mit auf den Weg, Freunde von Rockstar-Biografien können auch bedenkenlos zugreifen. 

ICH sehe James nach der Lektüre noch mit anderen Augen. Der Frontmann von Metallica ist mir jetzt noch bekannter und sympathischer als zuvor. 

Buch-VÖ: 02.10.2017